♫ Samstagmittag geht es los, ins Stadion zum Bökelberg
Im Auto ist die Stimmung groß, und alle singen los. ♫
Uns so wie es in der Hymne heißt, ist es dann auch in der Realität: Im Auto spielen wir die Elf vom Niederrhein, um die Schnuffels textsicher zu machen. Genug Schals haben wir auch noch im Kleiderschrank, und so gehen die Schnuffels bei der Einlasskontrolle dann auch als echte Fans durch!
Die Mannschaft, die wird vorgestellt, und Gerda braucht nur eine kurze Einweisung, um wie alle anderen Fans im weiten Rund ihren Schal zu den Klängen vom Triumphmarsch aus Aida zu schwenken. Und wie immer ertönt kurz vor dem Anstoß die Elf vom Niederrhein. Wir haben im Auto genug geübt, so dass die Schnuffels aus voller Inbrunst mitsingen können. Es ist für jeden Fan ein ergreifendes Gefühl, wenn 53.000 Kehlen diese Hymne schmettern. Wie mag das sein, wenn man das zum allerersten Mal erlebt?
Es läuft auch zunächst wie am Schnürchen. Bereits in der 7. Spielminute netzt Fabian Johnson zum 1:0 ein, und die Schnuffels dürfen zum ersten Mal jubeln.
Es war ja eher dem Zufall verdanken, dass wir überhaupt noch Karten besorgen konnten. Die Pillen aus Leverkusen haben ihr Kontingent nicht benötigt und Tickets zurückgegeben. So gingen die Karten für den Block 7A in den freien Verkauf. Wir schauen quasi direkt auf die Torauslinie in der Südkurve, dort wo bereits das 1:0 gefallen ist.
Was sollen wir sagen? Weitere fünf Tore fallen in der zweiten Halbzeit auf unserer Seite. Wer jetzt aufmerksam war weiß, dass unsere Borussia das Spiel mit 1:5 verloren hat, und die Schnuffels keinen weiteren Grund zum Jubeln haben. Aber das tut der ganzen Sache keinen Abbruch: wir hatten ein tolles Wochenende mit den Schnuffels in Mönchengladbach!
Und wer jetzt denkt, alle wollen nach dem Spiel schnell nachhause, der liegt falsch! Ich hatte ja vorher gewarnt: je näher wir am Stadion parken, desto länger brauchen wir, um wegzukommen. Und so ist es dann auch. Auf P4 geht erstmal gar nichts. Aber von Hektik keine Spur. Auf dem Parkplatz werden erstmal die Handys gezückt. Beide Schnuffels telefonieren und teilen Gott und der Welt mit, dass man sich noch am Stadion befindet und gerade das Spiel live gesehen hat.
Tja, die Überraschung ist dann wohl voll gelungen.
Ach ja, und für mich war es dann trotz der drastischen Niederlage auch ein ganz besonderer Nachmittag: ich habe Raimund wieder getroffen. Ein alter Bekannter, den ich mal als 14-jähriger auf einer Butterfahrt nach Monaco kennengelernt habe. Wir haben uns seit bestimmt 15 Jahren nicht mehr gesehen und haben uns viel zu erzählen. Jetzt haben wir die Mailadressen getauscht und wir bleiben in Kontakt.