Okay, den Platz ganz hinten haben wir uns selbst ausgesucht. Und ganz hinten stehen nun mal nicht die Hardcorefans. Das Muziekcentrum De Bosuil ist an sich ein schöner Ort für ein solches Event. Es erinnert mich ein wenig an das Spirit Of 66 in Verviers. Auch hier gibt es oben einen Balkon. Allerdings ist das Ding hier eine Ecke größer. 600 Musikbegeisterte haben sich eingefunden, um den Klängen von Steve Harley & Cockney Rebel zu lauschen.
Für mich ist es bereits der vierte Gig, den ich von der ehemaligen Glam-Rock-Band erleben darf. Bine feiert Premiere. Wir stehen da, wo sich der Weg von der Theke zum Klo mit dem Pfad vom Eingang zur Bühne kreuzt. Dementsprechend oft werden wir angerempelt. Auch akustisch stehen wir unglücklich. Ich habe den Eindruck, dass der Ton sich unter dem Balkon, unter dem wir stehen, doch sehr stark verfängt. Ganz gruselig empfinde ich das, als Steve Absolute Beginners von David Bowie covered. Das war irgendwie gar nichts. Das muss ich nicht mehr hören.
Und auch sonst klingt es oft so, als würde der Künstler die Töne nicht treffen. Bei meinen vorherigen Konzerten der Band war das anders. Da hatte ich immer weiter vorne gestanden. Daher bin ich auch überzeugt davon, dass es an der Akustik auf unserem hinteren Platz liegt, denn ich bin immer noch der Meinung, dass Steve Harley mit zunehmendem Alter immer besser wird.
Wie immer, eröffnet die Band das Konzert mit Here Comes The Sun. Weitere bekannte Stücke wie Judy Teen, Tumblin´down, Riding The Waves und Journeys End bekommen wir bereits im ersten Set um die Ohren. Nach einer 20-minütigen Pause geht's dann weiter.
Vor der Zugabe, wir haben bereits darauf gewartet, bringt Steve dann Sebastian zum Besten. Und ganz erwartungskonform dann zum großen Finale Make Me Smile.
Ich persönlich bin etwas enttäuscht von dem Abend, würde aber dem De Bosuil durchaus eine zweite Chance geben. Die Atmosphäre in dem Club ist nicht schlecht. Kurz vor zwölf machen wir uns auf den Heimweg. Leider ist die Autobahn teilweise gesperrt. Und so fahren wir den Umleitungsschildern 11 nach und lernen noch etwas vom nächtlichen Limburg kennen.
Ein paar Bilder von der Band haben wir auch noch parat, allerdings habe ich die bereits vor fünf Jahren in Belgien gemacht.