Mein Kollege Michael, auf meiner Prag-Tour auch mit an Bord, rundet heute. Und da er Wasser über alles liebt, hat er an den Rhein eingeladen. Eine prima Idee! Wir sind rechtzeitig in der Domstadt und haben tatsächlich noch die Zeit für das ein oder andere Kölsch im Gaffel-Brauhaus, bevor der offizielle Teil beginnt.
Als wir uns kurz vor 19 Uhr zum Treffpunkt begeben, haben wir schon einige Obergärige intus. Ich kenne das noch von meiner Prag-Tour. Es ist gar nicht so einfach, mit einer größeren Gruppe durch eine Stadt zu ziehen. Schließlich will man als Gastgeber alles richtig machen. Einen dementsprechend aufgeregten Eindruck macht Micha auf mich. Dafür habe ich größtes Verständnis. Aber alles ist gut organisiert, und nach dem ersten Brauhaus, dem Früh, ist er auch schon locker.
Auch die Truppe, die Micha da zusammengestellt hat, ist sehr homogen. Es bestehen kaum Berührungsängste, alle sind gut gelaunt und gehen aufeinander zu. Und so ziehen wir von einem Traditionshaus ins andere und lassen uns vom Tourguide die Hintergründe der kölschen Brautradition erklären.
So eine Brauhaustour macht hungrig. Gut, dass der Jubilar auch das geahnt hat: im Päffgen, der letzten Kneipe des offiziellen Teils, werden uns kölsche Tapas gereicht. Flönz, halve Hahn und alles, was der Kölner sonst noch so gerne mag, kommen auf den Tisch. Das Wetter spielt mit, und so nimmt die Raucherfraktion einen Platz vor dem Lokal ein, während die anderen drinnen weiter feiern. Ein kurzweiliger Abend mit netten Gesprächen.
Nicht, weil es uns nicht gefallen hätte, sondern weil wir ganz einfach platt sind, verlassen wir die Veranstaltung relativ früh. Eigentlich viel zu früh. Dann kommt es so, wie es kommen muss, wir verquatschen uns noch und sehen bei unserer Ankunft auf dem Bahnsteig nur die Rücklichter unseres Zuges. Unfreiwillig haben wir die Möglichkeit, die laue Frühlingsnacht noch etwas länger zu genießen. Wir sitzen auf den Stufen, in unseren Rücken der doch gigantische Kölner Dom.
Den nächsten Zug schaffen wir dann aber. Der ist auch pünktlich um 1:11 Uhr in Eschweiler. Das von uns bestellte Taxi lässt auch nur wenige Minuten auf sich warten, und so können wir dann noch vor 2:00 Uhr zufrieden in die Kiste fallen.
Kompliment an Micha: haste toll organisiert. Wir hatten echt Spaß!
Und eine wichtige Erkenntnis haben wir an diesem Abend auch noch hinzu gewonnen: zu viele Kölsch ergeben verwackelte Bilder. Sorry, aber die gute Stimmung kommt dann doch hoffentlich einigermaßen rüber: