Also verlassen wir die A79 und kurven durch die Kreisverkehre. Unten in Valkenburg angekommen, folgen wir den Hinweisschildern zum Kerstmarktparkplatz und landen schließlich an der Berkeplein. Von hier aus nehmen wir den Weg vorbei an der kleinen Geul und erreichen schnell die ersten Buden. Das Angebot ähnelt dem auf deutschen Weihnachstmärkten, natürlich mit dem Unterschied, dass es hier Kibbelinge gibt. Wir sind aber noch satt vom Frühstuck und verkneifen uns diese Ausgabe. Obwohl: lecker riecht es ja hier.
Weihnachtsmarkt in Valkenburg
Glühwein an der Geul
Durch die Grotestraat schlendern wir in Richtung Cauberg zur Gemeentegrot, wo einer der unterirdischen Weihnachtsmärkte stattfindet. Das ist schon einigermaßen einzigartig: die Temperaturen liegen kurz über dem Gefrierpunkt, und trotzdem sind draußen nahezu alle Tische in dieser Vergrnügungsmeile belegt. Naja, schlendern ist auch eigentlich der falsche Ausdruck, vielmehr werden wir mit dem Strom in Richtung Muntstraat gespült. Verkehrskadetten regeln den Zebrastreifen, und kurz dahinter erreichen wir das Ende der Warteschlange. Hunderte Leute stehen hier an, um in die Grotte zu kommen. Das ist uns zu doof, und wir drehen wieder rum. Stattdessen folgen wir den Hinweisschildern zum Winter Wonderland. Dort sollen auch Sandskulpturen zu besichtigen sein.
Dann stehen wir vor einem Zaun, dahinter ein Sessellift, der die Besucher rund 50 Meter höher auf einen Hügel befördert. Agogo nennt sich diese Attraktion, die uns jetzt nicht so wirklich vom Hocker reißt. Alleine 7,50 EUR kostet der Zugang zu den Skulpturen (ohne Seilbahn!). Oben gibt es noch ein Lasergame und eine Sommerrodelbahn. Das brauchen wir gerade nicht. Lieber gehen wir zum nahegelegenen Parkplatz und machen uns auf zu unserem nächsten Ziel. Eine Idee haben wir nämlich noch.
Im belgischen Aubel ist das Weihnachtsschlemmerdorf 2019 aufgebaut. Lediglich fünfmal zuvor hat das Event hier stattgefunden. Die Veranstaltung soll sich so langsam zum Geheimtipp mausern. Wir fahren mal hin, um uns selbst ein Urteil erlauben zu können. Viel scheint hier nicht los zu sein, wir bekommen einen Parkplatz an der Straße direkt vor der Absperrung zum Veranstaltungsgelände. Kein Wunder, die Uhr zeigt 5 vor 4. Der Markt öffnet erst in fünf Minuten. Wir sind quasi die ersten Gäste. Das hat den Vorteil, dass wir uns die Buden und deren Angebote in aller Ruhe anschauen können. Dann aber füllt sich der Place Nicolaï doch relativ schnell.
Eines fällt uns direkt auf: das Warenangebot ist wesentlich höher und die Preise deutlich niedriger im Vergleich zu hiesigen Weihnachtsmärkten. Wir entscheiden uns schnell für eine Bude. Bine nimmt ein Glas Champagner und ich ein Weihnachtsbier aus der benachbarten Abtei. Dazu gönnen wir uns noch zwei Tütchen mit Käse und Salami. Die erste Runde kostet uns gerade einmal acht Euro. Ein Schüsselchen mit Knabbereien bekommen wir noch gratis dazu. Dann bringt uns der Betreiber der Bude noch zwei Barhocker. Bei dem Service können wir einer zweiten Runde nicht widerstehen. Das Flair auf diesem Schlemmermarkt ist wirklich bemerkenswert und hat einen hohen Wiederholungsfaktor. Blöd nur, dass wir noch mit dem Auto nach Eschweiler müssen. Letztendlich siegt dann doch wieder die Vernunft.
Weihnachtsschlemmerdorf in Aubel
Weihnachtsmarkt in besser
Doch jetzt, wo wir schon das leckere Bier aus der Abtei verköstigt haben, machen wir auch noch einen kleinen Abstecher zur Abbaye du Val-Dieu. Uns bleibt noch eine Viertelstunde, bevor das Lädchen hier schließt. Drinnen sind wir dann doch ein wenig enttäuscht: die Preise hier sind dann doch eher bordellähnlich apothekenähnlich (sorry, ich musste das ändern, Bine hat an dieser Stelle ihr Veto eingelegt 😉). Aber gelohnt hat sich der Umweg allemal. Einen Biergarten scheint es hier auch zu geben. Hier werden wir im Sommer nochmal hinkommen.
Ein schöner erster Adventssamstag geht zu Ende. Besser hätten wir den Tag nicht nutzen können. Den Schlemmermarkt in Aubel können wir Euch ganz besonders ans Herz legen. Fahrt da mal hin im nächsten Jahr, für 2019 ist es ja fast schon zu spät!