Oft wird der schiefe Turm von Pisa als Touristenfalle verschrien. Wir wollen uns selbst ein Bild davon machen. Immerhin liegt die Stadt schon in der Toskana, und wir kommen eh daran vorbei. Also verlassen wir die kostenpflichtige Autostrada nachdem wir den Arno überquert haben und orientieren uns an den Verkehrsschildern. Wir steuern das Zentrum an, und nach einer kleinen Ehrenrunde entdecken wir auch die Verkehrszeichen, die uns direkt zu dem Wahrzeichen führen.
Die Gassen rund um den Turm sind fest in der Hand von senegalesischen Souvenirverkäufern. Die Jungs, denen wir anfangs sehr skeptisch gegenüberstehen, bilden quasi eine Art menschliches Verkehrsleitsystem. Chancenlos folgen wir deren Anweisungen und stehen am Ende tatsächlich in einer freien Parklücke. Der Ticketautomat sagt, dass wir heute bezahlen müssen, der junge Schwarzafrikaner verhindert aber den Geldeinwurf. Heute sei Feiertag, sagt er.
Wir kaufen zwei Italien-Mützen und einen Fächer gegen die Hitze in der Hoffnung, dass die Kerle uns dann wohlgesonnen sind. Unsere Karre ist schließlich bis unters Dach beladen, und so ganz trauen wir dem Braten nicht.
Dementsprechend hektisch rennen wir zum Turm und suchen ein freies Plätzchen für unsere Aufnahmen. Gar nicht so einfach. Hunderttausende von Touris posieren vor dem Grünstreifen. Die Hände in die Höhe, so als wollten sie den Turm abstützen. Wir versuchen das natürlich auch. Wir verspüren aber Zeitdruck, ein 100% gelungenes Photo kommt daher nicht dabei rum.
Wir hetzen zurück zum Auto und siehe da: nichts ist passiert. Nicht aufgebrochen, und alles ist noch drin. Scheiß Vorurteile!
Schade eigentlich. Beim Verlassen der Stadt haben wir den Eindruck, dass diese mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Aber wir wollen ja noch weiter, und ein paar wichtige Bilder fürs Album sind im Kasten.