Kurz vorher geht aber links noch ein zypressengesäumter Schotterweg ab. Ja, genau so ein Weg, wie man sich den in der Toskana vorstellt. 600 Meter geht es teilweise im ersten Gang steil nach oben. Die Räder drehen durch. Und dann stehen wir vor dem Tor. Wir werden als Erstes freundlich angewiesen, dieses Tor stets geschlossen zu halten. Der wilden Tiere wegen! Ach so!?
Hier könnt Ihr Euch Bild von der Auffahrt machen:
Unsere Ferienwohnung ist verdammt groß und geschmackvoll eingerichtet. Durch unser Wohnzimmerfenster schauen wir direkt auf den Pool.
Eine Oase der Ruhe hier oben! Und das Beste ist: die meiste Zeit sind wir hier alleine, und wir haben das gesamte Anwesen für uns. Stets 37° C zeigt das Thermometer tagsüber. Sieben Übernachtungen haben wir hier gebucht, und lasst Euch gesagt sein, wir bereuen keine einzige.
Was für ein Ort der Entspannung. Bis tief in der Nacht sitzen wir mit einem Wein vor dem Haus. Und es stört auch niemanden, wenn wir nach Sonnenuntergang nochmal ins Wasser hüpfen.
Claudio, der Besitzer, wohnt in Bologna. Wenn er denn mal anwesend ist, dann kocht er für seine Gäste ein Menü. Es sind nur wenige Schritte bis ins Haupthaus gegenüber. Wir freuen uns immer, wenn er da ist. Denn er verwendet nur frische Zutaten von den Bauern der Umgebung. Die Pasta ist selbstgemacht. Die Weine, die er zum Essen serviert, kommen nicht aus dem Supermarkt, sondern von befreundeten Winzern. Der Speisenraum ist klein, aber fein. In der hinteren Ecke gibt es eine Kaminecke. Der Kamin ist natürlich nicht an, aber Claudio vermietet auch im Winter. Wir genießen die Candlelight-Dinner. Gottseidank ist Enrica noch da. Sie wohnt eigentlich in Bergamo, arbeitet derzeit hier und spricht ein gutes Englisch. Ansonsten wäre die Kommunikation auch schwierig. Claudio hat zwar lange Zeit in Afrika gelebt, allerdings dort, wo französisch gesprochen wird. Und so spricht er auch nur Englisch und Französisch.
Nachdem Aufstehen nehmen wir hier morgens auch unser Frühstück ein. Okay, es ist ein italienisches Frühstück. Süß halt, viele Kekse und so. Aber alleine die Wurst und der Käse sind die 5 EUR pro Nase wert. Und wir halten stets noch ein Schwätzchen mit Enrica.
Eigentlich erntet Claudio eigene Oliven, die er dann zur Presse gibt und im Gegenzug Öl zurückerhält. Vom eigenen Öl ist aber nichts mehr da. Also geht er am Abreisetag noch für uns einkaufen. Er kommt zurück mit einem 4-Liter Kanister Öl und einem Karton Grappa. Beides von edelster Qualität.
Dieses Anwesen hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen. Spätestens hier sind wir zu Toskana-Fans geworden. Wir verlassen den Ort mit einer Träne im Knopfloch.