Ganz so lange dauert die Fahrt dann trotz zahlreicher Photostopps dann doch nicht. Nach anderthalb Stunden erreichen wir Gianna Nanninis Geburtsstadt. Und die Tipps von unseren neuen Bekannten erweisen sich ebenfalls als nützlich. Angesichts der vollgestopften Parkplätze erwarten wir eine überfüllte Altstadt. Dem ist gottseidank aber nicht so. Die Besucher verteilen sich dann doch so weitläufig, dass wir das Städtchen ohne großes Gedränge genießen können.
Wir haben uns vorher gar nicht großartig über Siena informiert. Dass es hier ein Nannini-Café gibt, das wissen wir allerdings. Und das müssen wir auch gar nicht lange suchen. Wir stoßen darauf, noch bevor wir die Altstadt richtig erreicht haben. Der Laden wurde in der heutigen Form 1989 vom ehemaligen Rennfahrer Alessandro Nannini gegründet, dem Bruder der italienischen Rockröhre. Hier gibt es auch Kaffee aus der eigenen Rösterei. Allerdings wird hier so wenig produziert, dass man ihn nur in der gehobenen Gastronomie oder halt hier trinken kann.
Verschiedene Tassen, Espresso, Gebäck und andere Souvenirs landen natürlich in unseren Einkaufsbeuteln. Schließlich befinden wir uns im Urlaubsmodus, und da stört uns auch wenig, dass die Waren etwas höherpreisig sind. Das ist uns die Sache wert. Es macht ja auch was her, wenn wir Euch später zuhause einen Nannini-Kaffee aus den dazugehörigen Tassen anbieten können. Gianna war übrigens nicht da, aber das habt Ihr Euch wahrscheinlich auch schon gedacht.
Vom Piazza del Campo, auf dem die berühmten Pferderennen stattfinden, haben wir zwar schonmal gehört, aber uns weiter keine großartigen Gedanken darüber gemacht. Gleich hinter dem Nannini-Café biegen wir links in eine kleine, kurze Gasse ab, ohne zu ahnen, dass sich dieser Platz hinter dem Torbogen befindet. Nach der Durchschreitung des Bogens bleibt stockt uns für kurze Zeit der Atem. Sofern jemand behauptet, dass dieses der schönste Platz der Welt ist, so würden wir uns nicht schwer damit tun diese Ansicht zu teilen. Dieser Platz ist schlichtweg einzigartig auf diesem Planeten.
Und hier macht sich dann auch der Kauf des Fisheye-Objektives wieder bezahlt. Wir sind überwältigt. Hoffentlich könnt Ihr das anhand der Photos nachvollziehen.
Einwohnermäßig ist Siena ungefähr genauso groß wie Eschweiler und zählt zu den schönsten Städten Italiens. Nicht verwunderlich, dass die Altstadt seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe gilt.
Als zwei Angestellte des privaten Bankgewerbes dürfen wir an dieser Stelle nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass die 1472 gegründete Banca Monte dei Paschi di Siena als die weltälteste Bank gilt. Interessanter ist aber wahrscheinlich der Dom aus schwarzem und weißen Marmor.
Der AC Siena, an dessen Stadion wir geparkt haben, hat lange Zeit in der italienischen Serie A gespielt. Heute ist der Club aufgrund finanzieller Probleme nur noch viertklassig.
Hatten wir schon erwähnt, dass es heute wieder sehr heiß ist? Auch wenn der Dom von außen noch so schön ist, verkneifen wir uns einen Besuch im Inneren. Wir müssen unbedingt Flüssigkeit zu uns nehmen! Und da wir mit einer späten Rückkehr in unserer Unterkunft rechnen, nehmen wir auch gleich feste Nahrung zu uns. Für diese Zwecke haben wir uns die authentische Osteria Bistrot 166 ausgesucht.
Hier, in einer kleinen Seitengasse, etwas abseits von den ausgetretenen Touristenpfaden lassen wir es uns gut gehen. Wir genießen den toskanischen Lebensstil und wollen eigentlich gar nicht mehr aufstehen.
Stunden hätten wir noch im traumhaften Siena verbringen können. Aber auch dieses Top-Highlight unserer Tour dauert nicht ewig. Lange können wir unsere Erlebnisse nicht Revue passieren lassen. Denn auch die Rückfahrt gestaltet sich nicht uninteressant. Das ein oder andere Photo findet noch den Weg auf die SD-Karte unserer EOS 550D.