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Tag 04: Saint-Émilion und Bordeaux

Warum sind wir hier eigentlich in Coutras gelandet? Um ganz ehrlich zu sein, so genau wissen wir das auch nicht mehr.

Die gute Bewertung unserer Unterkunft und die Nähe zu Bordeaux wird wahrscheinlich den Ausschlag gegeben haben. Wir wollten nicht in einem Rutsch nach Spanien durchfahren, sondern die Anfahrt dorthin möglichst angenehm gestalten. Jetzt sind wir also hier im berühmten Coutras und überlegen, wie wir den Tag verbringen, schließlich haben wir ja zwei Übernachtungen gebucht.

 Tagesdaten
9. September 2018   135,0   km   12.493   Schritte
Ruhetag   6,6   Liter   8,8   km
Bordeaux 28° /17° C   40,7   km/h   36,0   m

 

Ein Blick auf france-voyage bringt dann aber sehr schnell die Erinnerung zurück. Saint-Émilion liegt hier gleich um die Ecke. Die Weinliebhaber unter Euch wissen jetzt, wovon wir reden. Nicht nur der Wein ist hier einzigartig. Nein! Einzigartig ist auch, dass es heute nieselt! Es ist der erste Tag unserer Tour, an dem wir Niederschlag hinzunehmen haben. Aber wir können Euch beruhigen, es wird auch der letzte Tag in den gesamten viereinhalb Wochen bleiben. Egal, wo wir hinfahren, wir nehmen das schöne Wetter überall mit hin.

Gleich nach dem wir den Ortsausgang von Coutras passiert haben, beginnen sie auch schon, die Weinberge. Theoretisch müssten wir an jeder Ecke aus dem Auto springen. Denn die zahlreichen Weingüter bieten allesamt schöne Fotomotive.

 

Saint-Émilion
Der charmante Mittelalterstadt Saint-Émilion liegt 35 km nordöstlich von Bordeaux. Einst war Saint-Émilion eine wichtige Etappe für Pilger auf dem Jakobsweg. Das Weinbaugebiet zählt zu den bekanntesten und berühmtesten im Südwesten Frankreichs. Nähere Info über die unterschiedlichen Appellationen von Saint-Émilion findet Ihr hier.
 

 

Soviel Zeit bleibt uns dann doch nicht. Wir finden einen Parkplatz unterhalb von Saint-Émilion. Bereits an unserem Parplatznachbar erkennen wir, dass hier offensichtlich Kohle unterwegs ist. Pauschaltouristen finden wir hier nicht, vielmehr wird das Stadtbild von scheinbar betuchten Herrschaften geprägt. Wären sie jedoch so reich, wie sie vorzugeben scheinen, würden sie sich die edlen Rebensäfte dann doch wahrscheinlich eher bis ins Haus liefern lassen. Aber scheinbar hat die Geiz-ist-geil-Mentalität auch in höheren Kreisen Einzug gehalten. Wir haben das bereits in der Champagne erlebt.

Wir versuchen mitzuhalten und kaufen auch ein Präsentkartönchen mit drei Flaschen. Schließlich wollen wir heute noch einen lauschigen Abend neben dem Pool in unserer Unterkunft genießen. Das Örtchen ist wirklich sehr sehenswert. Wir haben von oben einen tollen Blick über die Weinberge, und auch die alten Gässchen sind sehr sehenswert. Blöd nur, dass es heute nieselt. Doof auch, dass wir alles im Schnelldurchgang machen. Denn später erfahren wir, dass Saint-Émilion auch unterirdisch noch viel zu bieten hat. Aber das lassen wir heute aus. Wir ziehen es vor, Bordeaux noch einen Besuch abzustatten.

 

Bordeaux
Die Universitätsstadt liegt ledidlich 45 Kilometer vom Atlantik entfernt an der Garonne. Diese verbindet sich nur einige Kilometer flußabwärts mit der Dordogne. Geminsam bilden sie dann den Mündungstrichter Gironde. Die Gezeitenkräfte sind bis in die Stadt hinein wahrnehmbar. Der Pegel der Garonne steigt bei Flut um bis zu fünf Meter an.

 

Nennen wir es lieber einen Kurzbesuch. Denn vorbereitet auf die Stadt haben wir uns nicht. Dementsprechend orientierungslos laufen wir erst einmal vom Parkhaus bis zu einem Platz mit einer Kirche. Wir sind uns nicht ganz einig, welche das ist. Auch Google Maps läßt uns gerade im Stich. Es gibt so viele Kirchen hier, und wir können gerade wirklich nicht ausmachen, an welcher wir uns befinden.

Also machen wir uns auf in Richtung Wasser. Mit Wasser meinen wir natürlich die Garonne. Hier am Ufer finden wir auch markante Orientierungspunkte. Jetzt kommt uns die Stadt auch gleich viel symphatischer vor. Leider, leider, aber das ist nun einmal so, wenn man nur einen Zwischenstopp macht, reicht unsere Zeit nicht für diese tolle Stadt. Aber immerhin wissen wir, dass sich ein Wiederkommen jederzeit lohnen würde.

Bordeaux und Orientierung, das scheint heute nicht so ganz zu funktionieren. Auch unser Navi hat Probleme. Die Brücke über die Garonne stadtauswärts ist gesperrt. Das versteht unser Navi nicht und schickt uns in eine Endlosschleife. Jetzt heißt es Gehirn einschalten. Das funktioniert auch unerwartet gut. Wir finden unseren Weg zurück nach Coutras und machen uns über den guten Wein her, den wir in Saint-Émilion gekauft haben.