Hier haben wir im letzten Jahr schon einige 100g Rindfleisch verdrückt. Heute, am ersten Abend machen wir natürlih keine Experimente und steuern das Lokal zielstrebig an. Die Portionen sind großzügig, die Qualität ist gut. Im Auschank gibt es hier das 11°ige Gambrinus, das Pendant zum 11°gradigen Kozel aus dem gleichen Brauereikonzern. Auch das schmeckt! Das U Bejka liegt etwas abseits vom Touristenstrom. Auch wenn sich gleich nebenan ein asiatischer Schnellimbiss befindet, verlaufen sich nur wenige Asiaten hierher. Eigentlich eher gar keine. Überhaupt verlaufen sich nur wenige Touris hierhin.
Verläßt man das Lokal und geht links durch die Toreinfahrt, dann steht man vor dem Barrel, einer Rockkneipe. Diese Pinte ist quasi tourifrei und ist durch einen geheimen Gang mit dem U Bejka verbunden. Wir wollen die ausprobieren und staunen nicht schlecht, als wir Ivana an der Theke treffen. Ivana ist Stadtführerin in Český Krumlov. Wir haben sie im letzten Jahr im Bluegrass Club kennengelernt und eine private Führung mit ihr durchs Städtchen gemacht. Sie ist nicht weniger überrascht, dass wir sie dort gefunden haben. Wir sind also bekannt hier. Ivana gönnt sich hier ein Bierchen mit ihren Kindern.
Wir sind froh diesen Ort abseits vom Touristenstrom gefunden zu haben. Das Barrel wird für uns in den nächsten Tagen der abendliche Anlaufpunkt sein. Natürlich kommen wir gerne wieder. Schließlich gibt es hier den halben Liter Kozel für lediglich 30 CzK (ca. 1,20 EUR).
Eines Abends sitzen wir wieder hier an der Theke. Am Nachbartisch sitzt ein Pärchen, welches freundlich dreinschaut. Wir wechseln Blickkontakte, prosten einander zu und werden bald schon hinzugerufen. Tiina und Vesa rinken sich hier ihr Bierchen. Die beiden kommen aus Finnland. Vesa ist wie wir Prag-Kenner. Die beiden sind nur auf einen Abstecher mit dem Flix-Bus nach Český Krumlov gekommen. Am Silvestermorgen werden sie sich wieder aufmachen in die tschechische Hauptstadt.
Hölökynkölökyn
Wir lernen Finnisch
Wir verstehen uns auf Anhieb super und verabreden uns gleich auch wieder für den nächsten Abend. Natürlich fragen wir, was Prost auf Finnisch heißt. Kippis lautet die Antwort. Das klingt unspektakulär. Begeisterung will da nicht aufkommen. Dann erklärt Tiina uns, dass das in ihrer Gegend Hölökyn Kölökyn heißt. Das klingt, aber sowas von!
Klar, dass wir zwei neue Facebook-Freunde dazu gewonnen haben. Wir sind uns aber sicher, die beiden noch einmal wiederzusehen. Irgendwann, in Prag! Sicher!