Nun gut, Scheiße ist das hier mit Sicherheit nicht. In der Tat ist hier sogar alles noch ein wenig höherwertiger, als beim Metzgerwirt. Tolles Zimmer, gute Betten, kein Grund zu klagen.
Wir sind gespannt auf die hochgelobte Küche. Immerhin hat Küchenchef Werner Gander zwei Hauben vom GAULT MILLAU 2020 eingeheimst. Das ist ja mal eine Ansage. Und tatsächlich, die Gerichte sind über jeden Zweifel erhaben. Allerdings fragen wir uns an dieser Stelle, ob die Tester denn auch beim Metzgerwirt vorstellig geworden sind. Einen riesigen Klassenunterschied können wir nämlich jetzt nicht ausmachen. Das ist aber weiter auch nicht schlimm. Wir jedenfalls genießen die abendlichen Menüs im Restaurant.
An unserem letzten Abend werden wir sogar mit einem 6-Gänge-Menü verwöhnt. Wir starten mit einem Aperetif auf der Terrasse und nehmen anschließend an unserem angestammten Tisch platz. Auch mit der Wahl dieses Hotels haben wir alles richtig gemacht. Die hohen Bewertungen auf kurzurlaub.de können wir prinzipiell bestätigen. Einen halben Punkt würden wir allerdings von der Bestbewertung abziehen wollen. Zu oft war der Aufschnitt beim Frühstück vergriffen und Rührei gab es erst, nachdem wir es am Nachbartisch gesehen hatten. Ja, es stand ein kleines Schildchen neben den gekochten Eiern. Das haben wir aber erst am letzten Tag gesehen. Da hätte eine gute Kellnerin auch ruhig mal fragen dürfen.
Toll war der Picknickkorb, der in unserem Arrangement enthalten war. Den konnten wir am Vorabend bestellen und morgens an der Rezeption abholen. Ein prallgefülltes Körbchen mit integrierter Kühltasche. Alles da, was der Mensch so für ein Picknick braucht. Geschirr, Besteck, Getränke, Schinken, Käse und überhaupt alles, was man sich so vorstellen kann. Eine tolle Sache! Blöd nur, dass das Brot fehlte. Kann passieren, muss aber nicht. In der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot!
Jegliches Jammern unsererseits findet auf sehr hohem Niveau statt. Als Inhaber des Hauses ist Hotel Strasserwirt GmbH - Familie Bachmann angegeben. Und wir finden, dass man die Kapitalgesellschaft irgendwo merkt. Jedenfalls hat sich bei uns weder ein Bachmann, noch der Herr Gander vorgestellt. Vielleicht ist das der Klientel geschuldet, wir hätten ein bißchen mehr Persönlichkeit bevorzugt. Ein keines bißchen Feinschliff täte dem Strasserwirt ganz gut. Aber nur ein kleines Bißchen!