Wir sind so richtig angekommen im Baskenland. Gestern hatten wir einen schönen Abend und auch heute ist Entschleunigung angesagt.
Heute fahren wir nicht selbst, sondern wir lassen fahren. In Azpeitia (ja, da waren wir gestern schon) haben sich nämlich Eisenbahnfreunde zusammen getan und haben ein Eisenbahnmuseum gegründet. Dort werden sonntags auch regelmäßig Fahrten mit einer historischen Dampflok angeboten. Heute ist Sonntag, also passt das ja haargenau für uns.
8. September 2019 | 88,8 | km | 8.305 | Schritte | |||||||
Ruhetag | 7,5 | Liter | 5,93 | km | |||||||
San Sebastian 21°/16° C | 45,8 | km/h | 63,0 | m |
Ich bin ja alter Interrailer und habe Zugfahren ja immer als eine angenehme Art des Reisens empfunden. Bine musste ich da erst von überzeugen. Heute war das aber sehr leicht.
Ob das mit dem EU-Recht vereinbar ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls wird uns ein Koppelgeschäft angeboten: der Eintritt ins Eisenbahnmuseum kostet 8 Euro, darin enthalten ist dann auch die Fahrkarte. Ein Ticket ohne Museumsbesuch gibt es nicht. Also drehen wir zunächst eine Runde über das alte Bahnhofsgelände und schauen uns die alten Schätzchen an. Hut ab, was die baskischen Eisenbahnfreunde dort alles zusammengetragen und restauriert haben.
Doch bevor die Fahrt losgehen kann, muss ich noch einmal schnell zum Auto. Habt Ihr den Schirm auf dem Foto gesehen? Tatsächlich, es regnet. So haben wir uns Urlaub nicht vorgestellt. Aber der Regen lässt auch schnell wieder nach. Den Schirm hätten wir nicht wirklich gebraucht.
Dann können wir auch schon bald in den historischen Zug einsteigen. Der Lokführer lässt den Zug einige Male pfeifen, und dann rattern wir auch schon los. Es ruckelt, es schaukelt, und immer dann wenn es etwas steiler wird haben wir das Gefühl, die Lok schafft es nicht mehr. Aber irgendwie geht es dann doch immer weiter. Plötzlich wird es finster. Stockfinster. Wir können die Hand nicht mehr vor Augen sehen. Das Licht im Inneren des Zuges hat noch kurz geflackert, bevor es ausgefallen ist. Wir sind mitten im Tunnel und kein Ende in Sicht. Eine Situation, von der Bine immer geträumt hat. Sie liebt ja Tunnel. Aber auch das geht vorbei. Wir kommen ins Freie und die Lok ächzt ihrem Ziel entgegen.
Auf der Rückfahrt ist die Sache mit dem Tunnel schon entspannter. Die Schaffnerin ist in unserem Abteil und macht irgendwelche Späße auf spanisch. Bine kann sehen, dass sie es ist, die das Licht im Tunnel ausknipst. Es liegt also gar nicht an der veralteten Technik. So ist die Fahrt durchs Dunkel dann auch gleich schon viel entspannter. Wir sehen wieder Tageslicht und eigentlich viel zu früh erreichen wir wieder das Eisenbahnmuseum. Ein letztes Tüüüüüüt, und wir müssen alle den Zug verlassen. Ein tolles Erlebnis.
Von Azpeizia nach Lasao Eine Fahrt mit der Dampfeisenbahn
Und weil es gestern bereits so schön war, fahren wir auch heute ein wenig an der Küste entlang. Diese wilde Schönheit fasziniert uns immer wieder. Bine ist besonders fasziniert von der aufbrandenden Gischt. Und auch wenn wir hier jetzt nicht so ein 1A-Wetter haben: hinter jeder Kurve bieten sich neue Fotomotive. Eigentlich haben wir Urlaub und eigentlich hätten wir alle Zeit der Welt für gute Fotos. Aber wir wissen ja genau, dass es hinter der nächsten Ecke wieder neue tolle Motive gibt. Also geht es immer weiter und weiter.
Sanktuarium Ignatius in Loyola Kloster in den baskischen Bergen
Irgendwo haben wir aufgeschnappt, dass Mutriku noch ganz schön sein soll. Also machen wir uns auf den Weg dorthin. Wir parken unseren Astra irgendwo oben im Ort im einzigen Parkhaus. Bis wir ans Wasser gelangen, müssen wir etliche Treppen hinabsteigen. Die Sonne meint es inzwischen gut mit uns. Hier unten gibt es Strandbuden, warum sollten wir diese nicht nutzen.
Zunächst bestellen wir einen Kaffee und eine Cola. Kostenpunkt: 3,70 EUR. An sich nicht teuer, aber wenn man bedenkt, dass wir anschließend 2,80 EUR für zwei Gläser Wein bezahlen, ist dies nicht ganz nachvollziehbar. Den Kostenvorteil nutzen wir natürlich aus, es bleibt nicht bei dem einen Glas.
Mutriku Entspannung bei einem Gläschen Wein