Unser erstes gemeinsames Osterwochenende steht vor der Tür. Wir verzichten auf die Ostereierfärberei, schließlich fühlen wir uns dafür inzwischen ein wenig zu alt.
Zwei extra freie Tage kommen uns wie gerufen. Schließlich sehen wir uns für gewöhnlich nur an den Wochenenden. Da ist solch ein Wochenende quasi wie für uns gemacht. Und da wir die Zeit nicht vor der Kiste verbringen, sondern vielmehr was erleben wollen, haben wir das Internet bemüht.
Dabei herausgekommen ist ein Roadtrip zu unseren französischen Nachbarn. Genauer gesagt: wir haben über die Feiertage im wunderschönen Elsass einquartiert.
Was wir dort in den paar Tagen erlebt haben und was die Freiheitsstatue mit dem Elsass zu tun hat, dass erfahrt Ihr, wenn Ihr weiterlest.
Auch wenn es ein verlängertes Wochenende ist, so ist und die Zeit zu schade, um im Bett rumzulungern. Statt auszuschlafen, stehen wir um 4 Uhr in der Früh auf, um uns kurze Zeit später auf den Weg zu begeben. Unsere Klamotten haben wir alle am Vorabend bereits gepackt, und so sind wir um 5 Uhr startklar. Der Chevy ist schnell beladen und schon bald biegen wir auf die A45 in Richtung Frankfurt. Chantalle, so nenne ich die freundliche Dame in meinem Navi, will natürlich, dass wir schnell ankommen und schlägt uns natürlich die kürzeste Route über die Autobahn von. Das ist uns aber irgendwie zu blöd. Wir tricksen die Dame aus, indem wir Wissembourg als Ziel eingeben.
So gestärkt überqueren wir die Grenze zu Frankreich. Wir parken unser Auto in Wissembourg [visɑ̃ˈbuʀ] (dt.: Weißenburg, im lokalen südpfälzischen Dialekt Weisseburch). Das gerade mal 8.000 Einwohner zählende Städtchen im elsässischen Département Bas-Rhin in der Region Grand Est schläft noch. Ausgeschlafen, wie wir sind, begeben wir uns auf Entdeckungstour.
Wissembourg liegt ganz im Norden des Elsass. Der Ort besticht durch seinen gut erhalten mittelalterlichen Stadtkern mit großem Reichtum an architektonisch bemerkenswerten Bauten. Das Örtchen entwickelte sich aus einer im 7. Jahrhundert gegründeten Benedikterabtei. An die reiche, durch zahlreiche Herrschaftswechsel geprägte Vergangenheit erinnern die beiden Denkmäler auf dem Gaisberg, die sowohl den französischen, als auch den deutschen Gefallenen der Schlacht bei Weißenburg gedenken.
Obernai liegt in der Oberrheinebene, etwa 25 Kilometer südwestlich von Straßburg am Fuß des Odilienbergs. Früher hieß der Ort noch Ehnheim. Hier erinnert alles liebevoll an die Heilige Odilia, die Schutzpatronin des Elsasses.
Obernai ist der legendäre Geburtsort der heiligen Odilie. Und alles was man übers Elsass wissen sollte oder muss, erfährt man hier in Obernai.
Hauptattraktion für mich ist der örtliche Tabakladen. Nicht, dass er jetzt so besonders wäre. Aber er ist der einzige Laden im Umkreis von Oberhaslach den ich kenne, wo man am Feiertag Kippen bekommt. Tja, einen Zigarettenautomat habe ich im ganzen Elsass nicht gesehen und an Tankstellen werden Tabakwaren allenfalls unter der Ladentheke gehandelt. Und da ich selten Lungenstäbchen auf Vorrat kaufe, fahren wir Obernai dementsprechend oft an.
Das Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller (frz.: Plan incliné de Saint-Louis/Arzviller) ist Teil des Rhein-Marne-Kanals. Es ist seit 1969 in Betrieb und ersetzt mit einem Höhenunterschied von 44,55 m 17 vormalige Schleusen zwischen Saint-Louis/Arzviller in Lothringen und dem Tal der Zorn.
Das Schiffshebewerk in Saint-Louis Arzviller ist das größte seiner Art in Europa. Vorort kann man Fahrten und Führungen mitmachen. Die Preise halten sich im Rahmen und wir sind der Ansicht, dass man das durchaus mal gesehen haben sollte. Aber Achtung: montags ist dort Ruhetag!
Nach einem hervorragenden Frühstück in der Hostellerie St. Florent** machen wir uns am Ostersonntagmorgen auf, um uns einige elsässische Städtchen anzuschauen. Unsere Route führt gen Süden. Kurz hinter Saales verlassen wir die D420 und fahren durch den 6,9 km langen Maurice Lemaire Tunnel. Dieser wurde 1937 als Eisenbahntunnel eröffnet, seit 1976 dient er als Straßentunnel und als solcher der längste innerhalb Frankreichs.
Am Ende des Tunnels stoßen wir auf die elsässische Weinstraße und wir erreichen das Wunderschöne Örtchen Ribeauvillé (deutsch Rappoltsweiler; elsässisch Rappschwihr).
An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte über unsere Unterkunft und den Reiseveranstalter verlieren.
Wie kamen wir eigentlich auf die Idee zu diesem Trip? Nun ja, wir wollten das lange Osterwochenende bestmöglich nutzen. Ein spezielles Ziel hatten wir dabei nicht vor Augen, also haben wir die große Internetsuchmaschine bemüht. Zufällig bin ich dann auf ein Angebot in den Niederlanden gestoßen. Die Offerte war unter der Rubrik Autovakanties (dt.: Autoreisen) einsortiert. Das hat mich auf die Idee gebracht, doch mal nach Autoreisen deutscher Veranstalter zu suchen.
Nur wenige Kilometer fahren wir weiter auf der Elsässer Weinstraße (frz.: Route des Vins d’Alsace) und erreichen schon das nächste maleriche Örtchen: Riquewihr (deutsch: Reichenweier). Die kleine Gemeinde im Département Haut-Rhin zählt nicht einmal 1.200 Einwohner. Riquewihr wurde auf Grund seines unversehrt erhaltenen Stadtbildes aus dem 16. Jahrhundert als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.
Die Altstadt ist mitsamt den Befestigungsanlagen nahezu komplett erhalten.
Die kleine mittelalterliche Stadt versteckt sich zwischen Berg- und Weingärten und ist durch sein unversehrt erhaltenes Stadtbild, dessen pittoresken Häuser aus der Renaissance des 16. und 17. Jahrhundert stammen, eines der meist besuchten Dörfer Frankreichs.
Das berühmte Straßburger Münster (frz. Cathédrale Notre-Dame) feierte im Jahr 2015 sein 1000-jähriges Jubiläum. Der Münsterplatz davor wird zu den schönsten Marktplätzen in Europa gezählt, auch weil hier zahlreiche, malerische Fachwerkhäuser mit zum Teil vier und fünf Etagen zu finden sind. Ein Prunkstück des Münsterplatzes stellt sicherlich das bekannte, reich verzierte Kammerzellhaus (frz. Maison Kammerzell) dar. Das ganze Zentrum der Stadt, auch als "Grande Ile" bezeichnet, wurde von der UNESCO aufgrund der vielfältigen Architektur zum Weltkulturerbe erklärt. Bemerkenswert ist hieran, dass gleich ein gesamtes Stadtzentrum diese Auszeichnung erhielt. Und nicht zu vergessen sind die zahlreichen EU-Institutionen wie etwa das Europaparlament, der Europarat oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.
Letztes Ziel für den heutigen Ostersonntag ist die Hauptstadt der elsässischen Weine: wir steuern Colmar an, nach Strasbourg und Mulhouse die drittgrößte Stadt im Elsass mit knapp 70.000 Einwohnern.
Die Auseinandersetzung zwischen den Alliierten und dem Nazi-Deutschland überstand Colmar wie durch ein Wunder nahezu unbeschadet. So findet man in der Innenstadt und im romantischen "Klein Venedig" (frz.: Petite Venise) originale Fachwerkhäuser und mit kunstvollen Aushängeschildern ausgeschmückte Straßen und Gässlein.
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