Nachdem wir ja gestern die Wanderung unseres Lebens gemacht haben 🤪, entscheiden wir uns heute für eine kleine Ausflugsfahrt mit dem Auto. Über St. Johann fahren wir nach Waidring, um von dort aus ins Pillertal abzubiegen. Wir haben den Pillersee bei St. Ulrich als Ziel auserkoren. Hier halten wir auch kurz an, machen aber nur einige Fotos und fahren weiter.
Lustigerweise kommen wir am Landhotel Strasserwirt vorbei. Strasserwirt heisst unser nächstes Hotel, liegt allerdings ganz woanders in der Lienzer Gegend.
13. September 2020 | 123,5 | km | 11.042 | Schritte | |||||||
Ruhetag | 6,3 | Liter | 7,88 | km | |||||||
Biarritz 17°/12° C | 42,8 | km/h | 63,0 | m |
Pillerseetal Fahrt mit dem Sessellift
Etwas planlos und ohne weiteres Ziel vor Augen kutschieren wir durch die Gegend. Dabei kommen wir an der Talstation der Pillersee-Bergbahn vorbei. Stand hier nicht dieses große begehbare Kreuz, welches wir in den Prospekten gesehen haben? Doch! Das muss hier eigentlich sein. Ich setze den Blinker in letzter Sekunde, gehe scharf in die Eisen und biege nach links auf den Parkplatz ab.
Überall dort, wo es ein Souvenir-Büdchen gibt, begibt sich Bine auf die Jagd nach einem Kühlschrankmagneten. So also auch hier. Vielleicht gibt es ja was an der Kasse vom Sessellift zu kaufen. Ich schaue mir derweil die Seilbahn an. In 4er-Sesseln mit klappbarem Sonnenverdeck gehts rauf auf den Berg. Meine letzte Fahrt in einem solchen Fahrgeschäft ist auch schon ewig her. Da muss ich tief in meiner Kindheit kramen. 2015 war ich in Rio auf dem Zuckerhut, das war aber eine geschlossene Gondel. Mulmig war mir da auch zumute.
Bine ist im ganzen Leben noch nicht mit einer Sesselbahn gefahren und wird das auch in absehbarer Zeit nicht tun. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! Ich muss also keinen Gedanken an eine Berg- und Talfahrt verschwenden. Wobei, im letzten Jahr im Zillertal waren wir schon einmal in einer Talstation und Bine hat sich das genau angeschaut. Jetzt steht sie wieder neben mir und schaut sich das Procedere beim Einstieg genau an. Sie wird doch nicht ... 🤔
Tatsächlich habe ich für einen Moment den Eindruck, dass sie es wagen möchte. Doch dann bleibt die Seilbahn urplötzlich stehen. Ich erkläre ihr, dass das ein ganz normaler Vorgang sei und man wahrscheinlich an der Bergstation gerade etwas auslädt. Mit dieser Erkärung gibt sich Bine natürlich nicht zufrieden. Im Leben würde sie nicht damit fahren und jetzt, nach dem unerwarteten Halt schon mal gar nicht mehr. So sagt sie jedenfalls und behält die Seilbahn dabei ganz genau im Auge. Die fährt auch inzwischen wieder.
"Lass uns das jetzt machen!", schießt es aus Bines Mund. "Komm schon, lass uns Tickets kaufen!"
Oh Kacke! Ich habe gerade meine letzte Kippe ausgedrückt Mir ist bewußt, dass eine Fahrt zum Tabakladen jetzt alles kaputt machen würde. Die Gelegenheit wird so wahrscheinlich nie wieder kommen. Die Tickets sind schnell gekauft, und keine zwei Minuten später sitzen wir im Sessel, der uns in kurzer Zeit hinauf auf die Buchensteinwand beförden wird. Anfangs schaukelt es ganz gewaltig, und unsere Hände klammern sich am Haltegriff. Dann wird es aber schnell ruhiger, dafür aber wird der Abstand zum Boden immer größer. Zugegeben, etwas mulmig ist mir auch, aber wir gewöhnen uns schnell daran. Tatsächlich fängt es an Spaß zu machen. Aber dann sind wir auch schon oben.
Pillerseetal Runter ist schlimmer!
Oben, das heißt auf 1.456 m Seehöhe. Hier steht das 30 Meter hohe, begehbare Jakobskreuz mit Aussichtsplattformen in allen Himmelsrichtungen. Den Eintrittspreis hierfür sparen wir uns, denn gute Aussicht gibt es auch so zu genüge.
Auf der Aussichtsterrasse des Restaurants gönnen wir uns noch das ein oder andere Kaltgetränk und genießen den Rundumblick. Kippen gibt es natürlich hier oben nicht, ich muss also leiden. So kommt es mir ganz entgegen, dass Bine Angst vor der Talfahrt hat und diese zügig hinter sich bringen möchte. Umso schneller schaffe ich es zum nächsten Traffic.
Runter sei ja viel schlimmer wie hoch, meint Bine, weil man da ja viel besser sehen könne, wie tief es bergab geht. Blödsinn, sage ich. Das ist immer so, wenn Bine mal etwas geschafft hat, dann sagt ihre Angst immer: ja, dieses Mal ist es gut gegangen, aber warte mal ab, beim nächsten Mal...
Jedenfalls behalte ich Recht, und dafür gibt es Beweise: es gibt nämlich Fotos von der Talfahrt, auf denen zu sehen ist, dass wir uns beide gar nicht mehr festhalten. Eine ganz entspannte Talfahrt also mit Wiederholungsfaktor!