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Tag 05: Kufstein

Jaja, das Kufsteinlied. Wer hat es nicht gesungen? Von Maria Hellwig und Heino angefangen, über Hansi Hinterseer bis nach DJ Ötzi, alle haben sie ihre Kohle gemacht.

Bine sagt das nichts. Ich bin erschüttert! "OK Google, spiele das Kufsteinlied über Spotify!", brülle ich in mein Autoradio. Fehler! Mein Autoradio folgt der Anweisung und Ihr könnt ahnen, was die nächsten 35 Kilometer gehört wird. Eigentlich sind es mehr als 35 Kilometer. Das Gedudel macht mich so konfus, dass ich die Ausfahrt Kufstein verpasse und wir ungewollt wieder nach Deutschland einreisen. Erst in Kiefersfelden kann ich umkehren. Übrigens: Bine favorisiert die Version von Hansi Hinterseer und ich die von Zeltinger, die gibt es nämlich nicht! 

 

 Tagesdaten
15. September 2020   277,8   km   11.042   Schritte
Ruhetag   5,   Liter   7,88   km
Biarritz 17°/12° C   45,2   km/h   63,0   m

 

Damit Ihr aber wisst, worüber wir hier sprechen, gibts hier die Original-Version vom Jodel-König Franzl Lang:

 

 

Den Rest möchten wir Euch an dieser Stelle ersparen. Falls Ihr Bock darauf habt: auf Youtube gibt es noch jede Menge anderer Versionen. Viel Spaß damit! 

Wir parken unser Auto in einer blau markierten Parkbucht. Das ist eine Kurzparkzone. Kurz heißt bei den Ösis in der Regel 180 Minuten und kurz parken ist kostenlos. Das ist symphatisch!

Eigentlich sind wir ein wenig spät dran. Ich hatte nämlich irgendwo gelesen, dass es auf der Festung Kufstein eine Freiluftorgel gibt und täglich um 12 Uhr mittags drei bis vier Stücke darauf gespielt werden. Wir haben zwar keine allzu großen Vorstellungen, was uns erwartet, aber die Hauptsache ist, wir sind erstmal dabei.

Tatsächlich handelt es sich dabei um die größte Freiluftorgel der Welt. Unten im Festungsneuhof ist ein Häuschen, in dem sich der Spieltisch der Heldenorgel befindert. 4.948 Orgelpfeifen befinden sich oben im Turm und sind über 90 Meter lange Schläuche verbunden. Je nach Windverhältnissen ist das Orgelspiel noch in zehn Kilometern Entfernung zu hören. Boah! Wir wussten gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Dementsprechend gespannt sind wir. 

 

 

Der Organist stellt sich und das heutige Programm vor, um dann in seinem Büdchen zu verschwinden. Und dann gehts auch schon los. Mit J. S. Bach natürlich. Aber es geht auch rockiger! Bevor obligatorisch das Lied vom Guten Kameraden erklingt, ertönt Hey Jude von den Beatles. Beeindruckend.

Nach dem 20-minütigen Konzert gehts mit der Standseilbahn ganz hinauf auf die Festung. Standseilbahn? Ja, ihr habt richtig gehört. Bine ist ja inzwischen erfahren in solchen Dingen. Die paar Meter da hoch machen ihr inzwischen gar nichts mehr aus. Komisch! Als Salzburg-Insider hat es Bine bis heute nicht auf die Salzburger Festung geschafft. Eben wegen der Standseilbahn. Heute gehts! Irgendwann geht dann auch Salzburg.

Das Entrée hat sich gelohnt. Die Festung ist sehr sehenswert. Wir haben die Gelegenheit, ein paar tolle Fotos zu schießen. Runter gehts ohne Bahn. Bine wollte schon immer mal durch das Tunnelsystem laufen 🤣.

Kufstein hat übrigens eine sehr kleine, aber tolle Altstadt. Wir haben Durst, ein Bierchen wäre jetzt nicht schlecht. Was für ein Zufall. Auf dem Weg zum Auto sehen wir ein Kozel-Schild. Und tatsächlich gibt es hier den leckeren Gerstensaft aus Velkepopovice frisch vom Fass. Kein Wunder, der Wirt ist ein Tscheche. 

Noch verlassen wir Kufstein aber nicht. Wir halten noch an der Glashütte Riedel. Ganz ehrlich, für mich ist nichts dabei, was mir wirklich gefällt. Das hat ausnahmsweise auch nicht mit den exorbitantischen Preisen zu tun. Bei Bine sieht das ganz anders aus. Sie weiß, wo im Astra noch ungenutzte Stauräume sind und führt ihre Kreditkarte lässig in den Kartenleser ein. Ich rauche derweil draussen eine Kippe. Ich will gar nicht wissen, wieviel die langstieligen Champagnergläser in schwarz gekostet haben. Hoffentlich bekommen wir sie heil nachhause.

 

 

 

In Oberndorf, kurz vor Kitzbühel, halten wir noch bei der Hofkäserei & Bauernhof Schörgerer an. Wer jetzt glaubt, man betritt ein Ladenlokal o. ä., der ist schief gewickelt. In dem Ort steht ein kleines Büdchen, welches 24/7 geöffnet hat. Auf dem Tresen steht eine Box für die Scheine und eine Schale mit Wechselgeld, daneben ein Taschenrechner, Stift und Papier. Es ist Selbstbedienung. Der Einkauf ist reine Vertrauenssache. Toll, dass soetwas noch möglich ist! Der Käse bedarf der Kühlung. Die können wir nicht gewährleisten. Stattdessen nehmen wir etwas eingeschweißten Schinken mit. 

 

  

 

Und wie immer am Ende eines Artikels: jetzt freuen wir uns auf unser Menü im Metzgerwirt! 

 

Österreich 2020