Eine Top-Qualität ist wie immer garantiert, wenn das Weinforum in den Trierer Viehmarktthermen seine Pforten öffnet. Im vergangenen Jahr wurden in Rheinland-Pfalz mehr als 17.000 Weine von über 1.200 Erzeugern getestet. Nur die allerbesten davon, insgesamt 220 an der Zahl, können an diesem Wochenende in den historischen Gemäuern verkostet werden. Gut die Hälfte der 60 ausstellenden Betriebe aus dem gesamten Mosel-Gebiet haben bei der Landesweinprämierung hohe Bewertungen und Auszeichnungen, wie zum Beispiel den (großen) Staatsehrenpreis, erhalten. Bei der anderen Hälfte der Weingüter handelt es sich um die Teilnehmer der Landesweinprämierung mit den besten Betriebsbewertungen.
Gäste gibt es in diesem Jahr auch: es können auch Siegerweine aus den Weinanbaugebieten Mittelrhein und Ahr probiert werden. Klar, dass hier an der Mosel die Rebsorte Riesling dominiert. Selbstverständlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Palette reicht von trocken über feinherb bis edelsüß. Natürlich kommen auch die Liebhaber anderer Rebsorten nicht zu kurz. Vom Burgunder in Weiß über Rosé bis Rot über den Elbling und Gewürztraminer bis hin zum Kerner: alles ist dabei. Wir allerdings legen in diesem Jahr unseren Schwerpunkt auf den Sekt, denn auch die prämierten Spitzenschaumweine sind zahlreich im Angebot.
2017 war unser letzter Besuch beim Weinforum, das ist bereits drei Jahre her. Kinder, wie die Zeit vergeht! Ein Jahr später, die Karten lagen bereits zuhause, mussten wir die 26. Ausgabe dieser Veranstaltung aufgrund von Krankheit absagen. Jetzt endlich haben wir wieder Tickets für die Nummer 28 im Jahre 2020.
Allerdings gibt es ein Novum: wir besuchen das Weinforum nicht wie sonst üblich am Samstagnachmittag, sondern bereits am frühen Vormittag! Einlass ist bereits um 10 Uhr, um 14 Uhr müssen wir wieder draussen sein. Nicht nur, dass wir bereits gleich nach dem Frühstück mit dem Alkoholkonsum beginnen müssen, uns fehlt auch eine ganze Stunde. Die Nachmittagsveranstaltung dauert fünf Stunden. Dafür ist der Ticketpreis aber auch deutlich günstiger.
Weinforum 2020 Es gibt ausschließlich prämierte Weine
Wir brechen also den erholsamen Schlaf in den hervorragenden Betten unseres Hotels zeitig ab, um das tolle Frühstück ausgiebig genießen zu können. Kurz nach 9:30 Uhr machen wir uns zu Fuß auf in Richtung Viehmarktplatz. Zehn Minuten zu früh erreichen wir die Therme. Noch ist die Lage entspannt, zwei Handvoll Leute stehen sich bereits die Beine in den Bauch. Da machen wir doch mit. Und noch bevor die Türen öffnen, hat sich bereits eine lange Schlange gebildet. Dann geht es auch schon los. Der Ordnungsdienst regelt den Zugang. Das Treppenhaus hinunter in den Veranstaltungsbereich ist nämlich einigermaßen eng. Damit da erst gar keine Panik aufkommt, werden immer nur kleine Grüppchen durchgewunken. Insbesondere Bine gefällt das. Bereits um fünf nach zehn geben wir unsere Jacken an der Garderobe ab, greifen uns jeder ein Programmheft und ein Glas, und schon kann es losgehen. Der erste Stand ist ein Sektstand. Die Nummer 1 ist ein Cremant, und der bleibt auch lange Zeit mein Favorit.
Während Bine heute mehr auf feinherb bis lieblich geht, favorisiere ich wie immer die trockeneren Varianten. Gut, dass wir jederzeit die Programmhefte am langen Arm haben. Darin stehen zu jedem Wein immer drei Angaben:
- Alkoholgehalt
- Säuregehalt
- Restzucker
Mit dieser Info kann man die eigene Auswahl immer genau eingrenzen. Manchmal spielen wir das Spiel aber auch umgekehrt: beide holen einen Wein von einem Stand und der andere muss anhand der Angaben im Programmheft herausfinden, um welche Nummer es sich handelt. Nun, wir sind keine Anfänger mehr und haben beide inzwischen eine relativ hohe Trefferquote. Da soll mal einer sagen, wir tränken ohne Sinn und Verstand. Nee, ohne Quatsch: beim Weinforum geht es nicht darum, in vier Stunden möglichst besoffen zu werden. Vielmehr macht es uns ausgesprochen Spaß, unsere Sensorik einzusetzen und Unterschiede und Vorlieben zu erkennen.
Dass wir am Ende der Veranstaltung dann nicht mehr 100%-ig nüchtern und auch nicht mehr fahrtauglich sind, ist da nur ein kleiner Nebeneffekt. Wir drehen noch eine ganz kleine Runde durchs Städtchen, aber wirklich nur eine ganz kleine. Zufällig kommen wir am Karl-Marx-Haus vorbei, vor dem wir noch ein paar Erinnerungsfotos schießen. Dann gehen wir aber wieder zielstrebig zurück ins Hotel Erinnert Ihr Euch? Wir hatten den Schlaf in den geilen Betten vorzeitig abgebrochen. Jetzt gehts weiter. Den 3:1 Sieg unserer Borussia über den Meenzer Karnevalsclub verschlafen wir leider. Naja, halb so wild, eine Kröte muss man im Leben immer schlucken. Dafür sind wir am Abend aber wieder fit für einen weiteren Besuch im Fischers Maathes.
Halten wir fest: die Vormittagsveranstaltung ist gar nicht so schlecht. Vier Stunden reichen völlig aus. Wir würden das im nächsten Jahr wieder haargenau so machen. Vielleicht ist das ja auch etwas für Euch!? Hier findet Ihr Information zum Weinforum.