Ein Wochenende im Saarland ist eigentlich viel zu kurz. Mit der Buchung erhaltet Ihr nämlich auch die Saarland Card. Und mit der kann man verdammt viel anfangen. Soviel, dass wir ihr einen gesonderten Artikel widmen.
Jedenfalls kommen wir am späten Nachmittag ausgehungert in unserer Unterkunft an. Das mit Luxemburg hatten wir uns ja ein wenig anders vorgestellt. Die Türen sind noch verschlossen. Wir klingeln an der Tür des Restaurants und uns wird Einlass gewährt. Inhaberin Ulrike Weller nimmt uns sogleich freundlich in Empfang und überschüttet uns mit Info über das Haus und die Region. Sie macht das so gut, dass wir gleich das Gefühl haben, mit unserer Buchung alles richtig gemacht zu haben.
Wir beziehen unser schönes Zimmer auf Thekenhöhe (im Erdgeschoss) und bald schon ist es auch schon 18 Uhr. 3x 3-Gang-Menu und 1x 4-Gang-Menu sind in unserem Arrangement enthalten. Zum Start fangen wir gleich mit dem größten an. Ein Tisch ist für uns reserviert. Sagen wir mal so, die Anordnung der Tische ist einigermaßen kuschelig. Viel Abstand gibt es rechts und links nicht. Aber weil dem so ist, lernen wir auch sehr schnell Sladjana und Heinz aus Laichlingen bei Ulm kennen. Wir wollen an dieser Stelle jetzt keine Schadensersatzansprüche an die beiden stellen, gleichwohl sie an unserer exorbitanten Getränkerechnung am Ende eine gewisse Mitschuld tragen. Die beiden sind nämlich so sympathisch, dass wir am Ende unseres Aufenthaltes als Frühschläfer bezeichnet werden. Zum Leidwesen der Wirtsleute finden wir an keinem unserer gemeinsamen Abende ein frühes Ende. Stets sind wir die Letzten.
Das ist aber auch toll, wenn Jörg in die Tasten des Pianos greift und Ulrike ihren stimmlichen Beitrag dazu leistet. Am Samstag, unserem ersten Abend sind dann auch noch alte Freunde der Wirtin anwesend. Einer davon, Günther quält dann auch noch die Klampfe. Sladjana kann sich nicht mehr halten, prescht nach vorne, ergreift das Mikro, und trällert (und das ist jetzt nicht abwertend gemeint!) eine jugoslawische (sie bezeichnet sich selbst als Jugo) Ballade. Jörg gibt sein Bestes, um auf dem Klavier hinterherzukommen. Und am Ende meint man, die Beiden hätten das einstudiert. Der Abend ist bereits weit vorangeschritten. Ich komme von einer Raucherpause zurück ins Lokal, als ich den Fehler mache, mich selbst für eine Gesangseinlage anzubieten. Das sollte eigentlich ein Scherz sein, aber irgendwie lässt man mich nicht mehr aus der Nummer raus. Es gibt sogar ein Video von diesem Event, das hier aber aus Selbstschutzgründen nicht zur Veröffentlichung kommt.
Jedenfalls kommt dann hier auch schon die Auflösung zu unserem kleinen Preisrätsel aus der Einleitung: die Uhr zeigt halb vier, als wir uns aufmachen, ins Bett zugehen. Es war ein total toller Abend. Und die Extra-Stunde brauchen wir, um uns von dem intensiven Abend zu erholen.
Bine ist die einzige unter 50, und so haben wir an den nächsten Abenden alle unsere Schwierigkeiten, wieder so lange durchzuhalten. Wir schaffen das nicht ganz, was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Gemeinsam mit Jana und Heinz und nicht auch zuletzt mit den Wirtsleuten hatten wir tolle Abende/Nächte im Chapeau Noir.
Zimmer, Essen, Lage und Freundlichkeit des Personals haben Höchstnoten verdient. Selbst wenn man meckern will, muss man hier lange suchen.
Und da es jetzt hier nicht nach einer Gefälligkeitsbewertung aussehen soll, bringe ich einen Kritikpunkt an, nach dem ich noch nicht einmal suchen musste. Dazu gibt es allerdings eine kleine Vorgeschichte. Zu meinen Abiturzeiten habe ich in einem jugoslawischen Restaurant gekellnert. An meinem allerersten Arbeitstag hat mir der Wirt beigebracht, dass ich die Biere stets so zu servieren habe, dass das Label auf dem Glas immer zum Gast zeigt. Alles andere sei unhöflich.
Das habe ich dermaßen verinnerlicht, das mir jede Zuwiderhandlung gleich sauer aufstößt. Da bin ich total komisch!
Ich empfinde es so befremdlich, dass das im Chapeau Noir keiner weiß. Selbst die Wirtin, die aus dem Hotelfach stammt, macht das falsch. Ich muss daher 0,1 Punkte in der Gesamtwertung abziehen. Da Bine aber gerne mehr Punkte vergeben würde als möglich, und sie ja auch ein Mitspracherecht an unserer gemeinsamen Homepage hat, kommen wir zu einem Gesamtergebnis von 10 Punkten.
Chapeau, Chapeau Noir! Alles richtig gemacht! Wir empfehlen Euch gerne weiter. Wir hatten ein paar tolle Tage bei Euch!