Die freundliche Senior-Chefin empfängt uns an der Rezeption. Ohne Namensnennung bekommen wir gleich den Schlüssel für unser Komfortzimmer in der dritten Etage. Offensichtlich werden wir bereits erwartet. Besser kann eine Begrüßung eigentlich nicht ausfallen. Dank des Aufzuges müssen wir unser Gepäck nicht die Treppen hochschleppen. Ich bin natürlich begeistert vom Balkon mit der schönen Aussicht auf die Tuxer Voralpen, der gemütlichen Sitzgelegenheit und natürlich dem Aschenbecher auf dem Fensterbrett. Während ich mich in den Lounge-Sessel fallen lasse, um mir eine erste Kippe nach der langen Fahrt anzuzünden, schwärmt Bine vom Sanitärbereich: ein Bad mit Glastüre und ein separates WC. An der Garderobe hängt eine prall gefüllte Saunatasche mit Handtüchern und Bademänteln. Und der erste Bettentest fällt auch sehr positiv aus. Wir sind schnell sicher, hier ein paar erholsame Tage verbringen zu können.
Jetzt aber ab in Richtung Wirtsraum. Nach all den Stunden auf der Straße freuen wir uns jetzt auf ein hoffentlich leckeres Abendessen. Heute steht ein italienisches Buffet auf dem Programm. Und obwohl wir spät dran sind, gibt es noch reichlich Auswahl. Das haben wir auf den verschiedenen Bewertungsportalen im Internet auch schon anders gelesen. Wir können die teilweise negativen Beurteilungen jedenfalls nicht nachvollziehen.
Hotel Riedl
Zum Essen nehmen wir das Zillertal Pils vom Fass. Das schmeckt sehr gut! So gut, dass wir uns später auf der Hotelterrasse noch das ein oder andere Gläschen mehr genehmigen. Wie so oft sind wir die letzen Gäste. Wir wollen das Personal nicht überstrapazieren und nehmen uns noch ein Fläschchen dunkles Zillertaler mit auf unseren Balkon.
Keine Frage, am Frühstücksbuffet gehören wir nicht zu den Ersten. Aber auch diesbezüglich können wir hier so manch eine Kritik nicht nachvollziehen: es fehlt an nichts. Neben dem in der Hotel-Backstube gebackenem Brot ist auch die freundliche Service-Kraft besonders hervorzuheben. Letzere kümmert sich vorzüglich um uns und hat immer ein nettes Wort auf den Lippen. Bereits am zweiten Tag kennt sie unsere Getränkewünsche und weiß, dass Bine ihr Rührei mit Speck bekommt, und ich Schinken bevorzuge.
Mit in dem von uns gebuchten Arrangement ist auch selbstgemachtes Eis und Kuchen. Aus Zeitgründen können wir das Angebot zwar nicht regelmäßig wahrnehmen, aber wir können bestätigen, dass weder Gebäck noch Eis schlank machen, dafür aber doch sehr glücklich. Beides schmeckt nämlich sehr gut.
Überhaupt werden wir essenstechnisch an fünf Abenden verwöhnt. An einem Abend wird ein Zillertaler-Buffet aufgefahren, natürlich, wie Ihr Euch denken könnt, mit Spezialitäten aus der Region. An den übrigen Tagen können wir jeweils zwischen mehreren Hauptgerichten auswählen. Zuvor dürfen wir uns am Suppentopf und am Salatbuffet bedienen. Zum Dessert besteht dann jeweils die Auswahl zwischen Kuchen und Eiscreme. Wir essen ja, was auf den Tisch kommt, aber von den Nachbartischen bekommen wir mit, dass auch auf Sonderwünsche der Gäste zuvorkommend eingegangen wird.
Mit Junior-Chef Michael Riedl machen wir am Samstagnachmittag den Kaiserschmarren-Backkurs. Jetzt brennen wir natürlich darauf, das Gelernte zuhause anzuwenden. Das Geheimnis für einen perfekten Kaiserscharren ist: immer genau 3 Eier verwenden! Der Rest ist eher zweitrangig. Das haben wir behalten.
Kaiserschmarren Backkurs
An zwei Nachmittagen haben wir auch die Gelegenheit den liebevoll gestalteten Wellness-Bereich im zweiten Untergeschoss zu besuchen. Die Heubetten zum Relaxen gehen, wie wir im Gespräch erfahren, auf die Kindheitserinnerungen der Senior-Chefin zurück. Ich als Nicht-Saunagänger habe keine Vergleichsmöglichkeiten, finde die Wellnes-Oase einfach nur klasse. Bine kennt sich diesbezüglich besser aus, ist aber genauso begeistert wie ich.
Natürlich ist die Kamera im textilfreien Bereich tabu. Wir sind aber zeitweise alleine und können, ohne jemanden zu belästigen, ein paar Fotos von der Wellness-Oase machen. Wie Ihr seht, ist hier unten für alles gesorgt. Auf einem Tisch stehen neben Wasser und Sirup auch verschieden Schalen mit Nüsschen. Gleich gegenüber besteht die Möglichkeit, Tee zuzubereiten.
Riedl Alpin Spa
Und so ist es verdammt schade, dass die Pfingsttage dann auch schon wieder vorbei sind. Am Dienstagmorgen heißt es dann Getränkerechnung begleichen und Zimmerschlüssel abgeben. Bei dieser Gelgenheit sei noch erwähnt, dass die Getränkepreise für ein Hotel eher moderat ausfallen (3,90 EUR für den halben Liter frisch vom Fass). Von der Senior-Chefin erhalten wir noch ein Gläschen mit Marmelade zum Abschied. Über die B169 verlassen wir das Zillertal.
Wir bedanken uns bei der Familie Riedl für einen angenehmen Aufenthalt, den wir von A-Z genossen haben.