Wir haben inzwischen August, und der Kranz der Schnuffels wurde inzwischen mehrfach gegossen. Der Zeitpunkt des Abkränzens ist gekommen. Und weil es im Elsass so schön war und sich alle lieb haben, sind auch Karin und Gerd, meine Oldies, zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die beiden haben wir wieder im neuen Holiday Inn Express einquartiert, und das auch schon seit Donnerstag.
Ich habe ja manchmal den Eindruck, dass ich der Einzige bin, der Geld verdienen muss. Jedenfalls sitze ich am Donnerstag im Büro in Aachen, während Bine mit den beiden Siegen unsicher macht. Anschließend gibt es bei den Schnuffels etwas zu beißen, und Gerd ist froh wieder sein Lieblingsplätzchen auf dem Balkon mit Blick auf das Krematorium einnehmen zu können. Da ich ja auch am Freitag wieder schuften muss, verabschiede ich mich lange nach Sonnenuntergang per Skype von der Family. Von Aufbruchstimmung gibt es zu dieser Zeit noch keine Anzeichen.
Goldhochzeit die Letze!
noch einmal feiern
Bine macht am Freitag bereits um Mittag Feierabend, um mit Karin und Gerd noch etwas zu unternehmen. Alleine lassen kann man die allerdings nicht. Bine lotst die älteren Herrschaften zu einer Stadtrundfahrt in den Hübbelbummler. Blöd nur, dass der Hübbelbummler zu dieser Jahreszeit gar keine Stadtrundfahrten anbietet. Vielmehr wird der Touri-Bus als IKEA-Shuttle eingesetzt. Die Endstation befindet sich weit außerhalb vor den Toren Siegens vor jenem schwedischen Möbelhaus. Wer lesen kann, ist halt klar im Vorteil. Dennoch scheinen sie alle Spaß zu haben und nehmen die Irrfahrt mit Humor. Danach gibt Bine die Stadtführerin und erzählt den beiden Oldies alles Wissenswerte über Ober- und Unterstadt sowie den kleinen historischen Altstadtkern von Siegen. Zu Fuß, versteht sich! Gerd und Karin sind begeistert von den vielen kleinen Ecken und Winkeln, die Siegen zu bieten hat.
Goldhochzeit die Letze!
mit dem Hübbelbummler falsch abgebogen
Derweil sitze ich in Aachen natürlich auf heißen Kohlen. Ich erhöhe das Minus auf meinem Gleitzeitkonto und mache auch etwas früher Schluss. Schließlich will ich ja pünktlich zum Abkränzen anwesend sein. Das gelingt mir dann auch. Gemeinsam mit Bines Schwester, unseren Oldies und (ehemaligen) Nachbarn verbringen wir einen amüsanten Abend Am Schwarzen Barth. Gerda hat lecker gekocht, und um die kalten Getränke hat sich Rainer gekümmert. Alles perfekt! Allerdings müssen wir uns etwas beherrschen, denn am Samstag geht es zur Krombacher. Premiere für Karin und Gerd, denn die waren noch nie dort.
Um 10 Uhr am Samstagmorgen stehen Karin und Gerd dann auch vor dem Hotel parat. Wir laden die zwei in den Astra, nehmen Rainer noch kurz Am Schwarzen Barth auf, und dann geht es ab zur Brauereibesichtigung nach Kreuztal. Leider hat Sören, der Guide unseres Vertrauens, heute frei. Ein junges Mädel führt uns heute durch die Krombacher. Wir müssen ihr zugute halten, dass die Gruppe recht groß ist. Obwohl sie ihr Programm sehr zügig herunter rasselt, haben wir den Eindruck, dass es länger dauert. Und jede Minute länger bei der Besichtigung bedeutet schließlich eine Minute weniger beim Krombacher Dreiklang in der Braustube. Und was Ausstrahlung und Kompetenz anbelangt, kommt die junge Dame bei Weitem nicht an Sören heran.
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Besuch bei der Krombacher
Was Krombacher Dreiklang ist? Das ist das persönliche Lieblings-Krombacher vom Fass, Westfälischer Schinken und Krombacher Braustubenbrot. Wir kommen relativ spät in der Braustube an, und die Bedienung lässt zunächst zu wünschen übrig. Aber am Ende sind wir dann doch wieder alle satt geworden. Die männliche Fraktion hat genügend Krombacher intus, und die Stimmung ist gut. Mit jedem Glas Gerstensaft mehr, fühlt sich Gerd den jungen Bedienungen zugeneigt. Doch leider fängt sich Gerd einen Korb nach dem anderen, als er die jungen Dinger zum Tanz auffordert.
Gut angeheitert geht es dann noch nach Olpe. Hier steigt nämlich die Geschäftseröffnung von der Schwiegertochter meiner Cousine Marianne. Wir interessieren uns nicht für die bis zu 10.000 Euro teuren E-Mountainbikes. Vielmehr halten wir uns an Jürgen. Der steht nämlich hinter dem Grill und hat auch Prokura für den Kühlwagen mit den Getränken.
Goldhochzeit die Letze!
Wir eröffnen einen Fahrradladen
Den Abend lassen wir Am Schwarzen Barth ausklingen. Am Sonntagmorgen frühstücken wir alle zusammen nochmal im Holiday Inn Express. Gerd will uns nochmal alle zusammen haben, bevor er Mutter ins Auto packt und die Heimreise nach Mönchengladbach antritt.
Goldhochzeit die Letze!
Frühstück im Holiday Inn Express
Einhellige Meinung am Frühstückstisch: das Wochenende war wieder einmal mehr viel zu kurz.
Übrigens: das blaue Auge meiner Mutter Karin ist übrigens nicht dem Gerd zuzuschreiben. Vielmehr hat sie nur wenige Tage vorher einen operativen Eingriff an der Schläfe über sich ergehen lassen müssen. Hut ab an dieser Stelle, dass sie das Wochenende ohne Wehklagen so tapfer über die Bühne gebracht hat.