22. September 2018 | 69,9 | km | 25.852 | Schritte | |||||||
Ruhetag | 5,9 | Liter | 18,50 | km | |||||||
Barcelona 29°/22° C | 60,8 | km/h | 15,0 | m |
Anschließend lädt Alberto uns noch zu einem Bier und Snacks in einem nahegelegenen Strassencafe ein. Beide Brüder erklären sich dazu bereit, uns anschließend noch mit dem Auto ins Zentrum zu fahren.
Letztendlich ist es Jordi, der uns an der Kolumbus-Säule unterhalb der Rambla absetzt. Wir verabreden uns zum Abendessen an der gleichen Stelle und haben jetzt erst einmal Zeit Barcelona zu erkunden. Hier unten am Wasser ist es brechend voll, für Bine viel zu voll. Mein Versuch, sie in ruhigere Gefilde zu leiten schlägt allerdings fehl. Meine Idee ist es nämlich, Richtung Strand zu laufen. Meiner Erfahrung nach ist es hier normalerweise wesentlich ruhiger. Aber denkste! Hier ist heute genauso viel los. Es muss an der Faszination der Stadt liegen, dass Bine nicht Reißaus nimmt. Vielmehr wendet sie sich in dem Gedränge den Ständen zu, die fliegende Händler hier aufgebaut haben. Und, das verwundert jetzt weniger, wird sie zügig handelseinig mit den größtenteils schwarzafrikanischen Händlern. Der Tag ist noch jung, und schon haben wir wieder viele Tüten zu tragen. Eigentlich trägt Bine ihre Trophäen selbst. Aber natürlich werde ich von nun an regelmäßig mit der Frage konfrontiert:"Hälste mal eben?"
Wir lassen den Blick einmal schnell über den Stadtstrand schweifen, um dann zügig irgendwo einzukehren. Ich will Bine zunächst möglichst zügig aus dem Gedränge schaffen und habe keine Lust stundenlang irgendwelche Speisekarten zu studieren. Wir nehmen gleich das erste Restaurant an der Ecke. Hier im Voramar Restaurant habe ich am 6. Dezember 2016 vor dem CL-Spiel unserer Borussia den Vormittag verbracht. Ich habe es nicht in allzu schlechter Erinnerung, auch wenn die Bewertungen eher unterer Durchschnitt sind. Aber jetzt sitzen wir erstmal und können dem bunten Treiben zuschauen. Vor dem Lokal gibt ein Animateuer sein Bestes. Vom Aussehen her eine Mischung zwischen Helge Schneider und dem Eintänzer einer Schwulenbar. Aber irgendwie ist der Knabe auch lustig, und wir amüsieren uns. Die bestellten Speisen sind dann auch wie die Internet-Bewertungen: man kann sie essen.
Barcelona
Die Stadt quillt über
So gestärkt machen wir uns auf dem Weg ins gothische Viertel. Barcelona feiert in diesen Tagen ein großes Fest zu Ehren der Stadtpatronin La Mercè. Dementsprechend ist rund um die Kathedrale noch mehr los als sonst. Die engen Gassen sind ja gewöhnlich so gar nicht nach Bines Geschmack. Als sie es merkt, schluckt sie kurz, um dann aber die Stadtbesichtigung weiter fortzusetzen. An sich unvorstellbar, aber Bine quält sich mit mir durch die dichtgedrängte Fußgängerzone Avinguda del Portal de l´Angel. Und tatsächlich erreichen wir mit trockenen Kehlen den Plaça de Catalunya. Was kostet die Welt? Unseren Durst stillen wir an der Champagner-Bar im El Corte Inglès.
Jetzt, wo wir es bis hierhin geschafft haben, will Bine auch noch zum Casa Batlló, dem wahrscheinlich berühmtesten Gaudi-Haus in Barcelona. Glaubt nicht, dass hier weniger los ist! Wir machen die obligatorischen Fotos und gehen auf der anderen Straße den Passeig de Gràcia zurück zum Plaça de Catalunya. Schließlich beginnt hier La Rambla. Und nachdem alles andere geschafft ist, wollen wir diese natürlich nicht auslassen. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man bedenkt, dass hier vor wenigen Monaten ein Terroranschlag stattgefunden hat. Wir kämpfen uns auch hier durch die Menschenmassen und können inzwischen verstehen, dass viele Barcolenesen inzwischen keinen Bock mehr auf Touristen haben. Wir drehen noch eine Runde durch die überdachte Markthalle Mercat de la Boqueria.
Jetzt ist es auch langsam Zeit fürs Abendessen. In einem kleinen Park warten wir auf Jordis Familie. Und während wir hier so warten, machen sich gemeingefährliche Mücken über uns her.
Tasca el Corral
Die vielleicht geiste Tapas-Bar in Barcelona
Auf den Abend freue ich mich wie ein kleiner Bagger mit Blaulicht. Ich habe mir nämlich gewünscht ins Tasca el Corral zu gehen. Das ist die Tapas-Bude, in der ich schon am Tag vor dem Fussballspiel einen unvergesslichen Abend mit Alberto und Jordi hatte. Gemeinsam mit Cristina, Claudia und Jordi kehren wir dort ein. Für spanische Verhältnisse ist es eigentlich noch früh, und trotzdem finden wir nur in der hintersten Ecke noch ein Plätzchen. Die Bestellerei überlassen wir unseren spanischen Freunden, denn die kennen sich aus. Ich selbst schaffe es allerdings, die Sangria zu bestellen. Der Kellner bringt uns Chorizo a la Sidra (in Sidre eingelegte Wurst), Cecina (Schinken vom Rind), Queseo Cabrales (einen Blauschimmelkäse, der dem ähnelt, den wir bereits in Asturien probiert haben) und Jamon Iberico (iberischer Schinken). Wir genießen den Abend in vollen Zügen.
Viel zu früh endet der Abend. Auch draußen wird gefeiert, und auf dem Weg in die Tiefgarage werden wir noch Zeuge eines Feuerwerks. Auf dem Weg in Richtung Hotel schwärmen wir beide von der spanischen Lebensart. Was für ein toller Abend! Allerdings komme ich dann nochmal ins Schwitzen. Unsere Schwärmerei wird jäh von einer Polizeikontrolle unterbrochen. Ich habe mich mit dem Trinken zwar zurück gehalten. Dennoch schwitze ich kleine Bratkartöffelchen, als wir in den Kreisverkehr kurz vor dem Hotel einbiegen. Wahrscheinlich sind es unsere treuen Blicke, die den Beamten dazu veranlassen, uns einfach durchzuwinken. Puh, nochmal gutgegangen.
Übrigens, habt Ihr mal auf die Tagesdaten geschaut? Schrittrekord! Fast 26 Tausend Schritte!