23. September 2018 | 104,7 | km | 9.729 | Schritte | |||||||
Ruhetag | 6,5 | Liter | 7,00 | km | |||||||
Sitges 29°/22° C | 57,5 | km/h | 3,0 | m |
Wir fahren direkt zum Strand und sparen uns den Umweg über Barcelona. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben, da Jordi und Alberto Kind und Kegel samt Strandausrüstung mitbringen. Insofern würde für uns eh keine Mitfahrgelegenheit bestehen. An der Strandpromenade stehen die Autos dicht gedrängt aneinander. Wir sind aber heute quasi VIP-Gäste: Jordi hat an alles gedacht und uns bereits einen Stellplatz am Hotel besorgt, wo wir am Nachmittag eine Paella zu uns nehmen werden. Es bedarf keiner Erwähnung, dass Jordi natürlich auch einen Tisch für alle reserviert hat.
Tatsächlich, Ende September, und der Strand ist voll. Jordi hat unser Revier schon mit einem Sonnenschirm und diversen Strandlaken markiert. Wir werden bereits erwartet, und kurze Zeit später trifft auch Alberto mit Familie ein.
An einem Tisch an der Strandbar dürfen wir leider nicht Platz nehmen, da wir lediglich ein Getränk zu uns nehmen wollen. Die Tische sollen für die Gäste frei gehalten werden, die auch etwas essen wollen. Trotzdem gelingt es uns ein paar Stühle zu ergattern, und wenigstens ein paar von uns können ihr Getränk im Sitzen zu sich nehmen. Gut gestärkt hüpfen wir dann auch mal kurz ins angenehm warme Wasser.
Sitges
Badespaß am Strand
Ewig bleiben wir nicht am Strand, denn im Restaurant Acqua wartet bereits ein gedeckter Tisch auf uns. Heute ist Sonntag, das bedeutet für die Spanier: heute ist Paella-Tag. Alberto erklärt mir, dass 70% der Spanier das sonntags so machen. Nun, ich bin erstens kein Spanier und zweitens würde ich dann auch zu den anderen 30% gehören. Ein Fan von Meeresfrüchten war ich noch nie. Bei Bine sieht das ganz anders. Sie freut sich darauf, das spanische Nationalgericht einmal im Original kosten zu dürfen. Und hier in diesem Restaurant scheint man sich damit besonders gut auszukennen, hier werden am laufenden Band Riesenpfannen an die Tische gebracht.
Der Ort liegt in der autonomen Region Katalonien zwischen Bergen und Meer und gehört zur Provinz Barcelona.
Der Küstenabschnitt nennt sich Costa de Garraf.
Wir sitzen alle zusammen ein einer großen runden Tafel. Immerhin sind wir neun Leute und finden alle einen gemütlichen Platz auf der Terasse. Nur eine kaum befahrene Sackgasse, die wir von unserem Tisch aus gar nicht sehen können, trennt uns vom Mittelmeer. Vielmehr schauen wir auf Palmen und Wasser. Der Ausblick, traumhafter Sonnenschein und eine leichte Brise, alles ist rundherum perfekt. Jordi wählt die Vorspeisen aus und Alberto den entsprechenden Wein dazu.
Restaurant Acqua
Paella in bester Umgebung
Und dann kommt auch schon bald der Kellner und setzt die Riesenpfanne mit der Paella auf einem Beistelltisch ab. Zugegeben, das sieht wirklich grandios und schmackhaft aus. Aber ich kann ja gönnen. Die Bedienung verteilt acht Portionen auf ebenso viele Teller. Danach kommt die Pfanne, in der immer noch viel drin ist, in die Tischmitte. Natürlich muss ich nicht hungern, ich bekomme ein Ausweichgericht.
Viele Leute gehen ja in ein Restaurant, um schnell satt zu werden. Der letzte Happen ist oft noch im Mund, und dann wird auch schon nach der Rechnung gefragt. Darin sehe ich wenig Sinn. Ein Restaurantbesuch ist für mich eher ein gesellschaftliches Event. Mit Bine kann ich das so machen, aber oftmals sind die falschen Leute dabei. Heute passt das alles! Die Vorspeisen kommen in die Mitte, jeder kann sich bedienen. Ein leckeres Glas Wein dazu und eine gepflegte Unterhaltung mit netten Leuten in schöner Atmosphäre. Und auch nach dem letzten Bissen kommt keine Hektik auf. Das ist genau unser Ding! Genial! Wir wissen soetwas zu schätzen! Bereits beim Schreiben dieses Artikles vermissen wir diese Art zu leben bereits.
Natürlich dürfen wir Sitges nicht verlassen, ohne uns noch den Ort selbst anzuschauen. Man hat uns einen beschaulichen Ort versprochen. Aber heute ist hier die Hölle los. Hier steigt nämlich das Fiesta Mayor de Sitges, das Fest aller Feste in diesem Ort, und es ist mächtig was gebacken hier. Aber seht selbst:
Sitges
Ein kleiner Stadtrundgang
Das ist alles ganz schön anzuschauen, aber insbesondere Bine ist froh, das Gewühle auch wieder verlassen zu können. Wir steigen die Stufen hinab Richtung Strand. Hier ist eine Bühne aufgebaut, auf der auch einige Künstler ihr Bestes geben. So wirklich scheint sich keiner dafür zu interessieren, es sieht auch mehr nach einer Probe aus. Immerhin hat noch ein Stand geöffnet, an dem wir noch etwas zu trinken bekommen. Ein bißchen Wehmut setzt ein, immerhin ist es das letzte Bier mit unseren Freunden. Einmal dürfen wir uns noch zuprosten, bevor es Richtung Tiefgarage geht. Die Chiringuito, die wir auf dem Weg zu unseren Autos passieren, ist die älteste Strandbar Spaniens.
Sitges
Noch ein letztes Bierchen am Strand
Es hilft alles nichts! Unsere Zeit ist abgelaufen. Bevor wir unsere Fahrzeuge besteigen, heißt es Abschied nehmen. Es war ein langer Weg mit dem Auto hierhin bis nach Barcelona. Wir können nur sagen: jeder einzelne Kilometer hat sich gelohnt. Es war ein wunderbares Wochenende mit fantastischen Menschen!