Urplötzlich stehen wir fast noch alleine an dem Büdchen. Der Rest der Schlange ist bereits auf einem anderen Schiff und startet seine Rheintour. Die gestresste KD-Frau atmet durch und meint zu uns, dass die gemütlichen Menschen auf der Mosel fahren. Das kann ja dann ein entspanntes Wochenende werden.
Eine kleine Planänderung gibt es allerdings, wir fahren nicht mit der Fortuna. Stattdessen schickt das Partnerunternehmen Personenschifffahrt Gilles ihre Königsbacher an den Anleger. Die Königsbacher ist um einiges größer und bietet auch etwas mehr Komfort. Viele Leute sind zunächst nicht an Bord, wir haben daher nahezu freie Platzwahl. Die Gruppe entscheidet sich wegen der brennenden Sonne für einen Tisch im Inneren des Oberdecks. Aber wir haben quasi unseren eigenen Balkon und damit direkten Zugang zum Außendeck.
von Koblenz nach Treis-Karden
Die Geburtstagstour geht los.
Pünktlich um 9:45 Uhr macht der Matrose die Leinen der Königsbacher los. Nur wenige Meter legen wir flußabwärts auf Vater Rhein zurück. Am Deutschen Eck biegt der Kapitän dann links ab, um die Fahrt auf Mutter Mosel fortzusetzen. Noch ist es relativ städtisch. Bevor wir die ersten Weinberge zu sehen bekommen, müssen wir erst geschleust werden. Keine zwei Kilometer haben wir zurückgelegt, und wir erreichen schon die Staustufe Koblenz. Die Fallhöhe des 1951 errichteten Bauwerks beträgt lediglich 4,70 m. Das dauert nicht lange.
Geschafft. Rechts von uns zieht der erste Weinort Winningen an uns vorbei, und kurz dahinter unterqueren wir die gigantische Autobahnbrücke. Wer öfters die A61 fährt, kennt diese bestimmt. Dort gibt es nämlich einen schönen Parkplatz mit einem tollen Blick runter auf die Mosel. Gleich hinter der Brücke macht die Mosel eine Kurve. Links von uns liegt dann Dieblich, nur kurz dahinter dann Kobern-Gondorf, bekannt für seine zwei Burgen und zwei Schlösser.
Vorbei an Niederfell (links) und Lehmen (rechts), erreichen wir die zweite Staustufe. Knappe 21 km haben wir inzwischen auf der Mosel zurückgelegt. Und hier in der Staustufe Lehmen (1964) dauert es auch schon etwas länger. Mit 7,50 m ist die Staustufe Lehmen nämlich die höchste auf unserer heutigen Strecke. Aber wir haben direkte Einfahrt und müssen nicht warten.
Weitere Info hierzu findet Ihr auf Wikipedia. Allerdings scheint der Artikel schon etwas veraltet zu sein. Inzwischen haben offensichtlich bereits einige Erweiterungen stattgefunden.
Rechts kommt erstmal nichts. Links sehen wir Oberfell und Alken mit seiner Burg Thurant. Dann wechselt es sich ab: Löf (rechts), Brodenbach (links), Hatzenport (rechts), Burgen (links), Moselkern (rechts).
In Müden (ebenfalls auf unserer rechten Seite) schleusen wir dann ein letztes Mal für heute. Wie alle anderen Staustufen außer Koblenz, wurde auch diese 1964 gebaut. Dieses Mal geht es 6,50 m nach oben. Und während das Wasser noch ins Becken läuft, kauen alle noch genüßlich. Gerda und Rainer haben Flammkuchen bestellt. Alle anderen sind begeistert von der sehr guten Bockwurst. Die ist wirklich so gut, dass sie eine Extra-Erwähnung verdient hat.
37 km liegen hinter uns. Noch eine Linkskurve. Rechts von uns liegt Karden und hinter der Moselbrücke auf der linken Seite dann auch schon Treis. Hier endet nach vier Stunden dann unsere Hinfahrt. Ein Blick in die Gesichter verrät, dass es allen gut gefallen hat. Aber noch ist das Hotel nicht erreicht, und solange das nicht passiert ist, weicht auch die Skepsis nicht gänzlich aus den Gesichtern der Teilnehmer.