Auch unsere diesjährige Tour fängt nicht gut an. Mitte August noch gab es Grund zu verhaltener Freude: aus der Düsseldorfer Uniklinik kam die Nachricht, dass man im MRT kein Nachwachsen der Tumore feststellen konnte. Eine knappe Woche später kam es dann bei einer Routineoperation am Herzen zu Komplikationen, denen meine Mutter vier Tage später erlegen ist. Erst gestern haben wir sie beigesetzt, heute startet also unsere Tour.

Die Stimmung ist also nicht gerade am Siedepunkt, als wir Eschweiler irgendwann in der Frühe Richtung Österreich verlassen, und meine Blutdruckwerte spielen ohnehin seit Wochen verrückt. Aber inzwischen haben wir September, und den Urlaub haben wir uns redlich verdient. Unsere Urlaubskonten sind noch prallvoll, schließlich waren wir in diesem Jahr noch so gut wie gar nicht weg. Es gab viel zu regeln in den letzten Wochen, und etwas Abstand tut uns jetzt auch ganz gut. Meine Mutter hätte das nicht anders gewollt!

Wir starten also mitten in der Nacht, um früh genug in Tirol anzukommen und noch etwas vom Tag zu haben. Allerdings überfällt mich schnell die Müdigkeit. Bereits kurz hinter dem Hunsrück sehe ich mich dazu gezwungen, rechts ranzufahren. Auch Bine ist so schlapp, dass sie das Steuer nicht übernehmen kann. Auf einem Autobahnparkplatz schlafen wir beide erstmal zwei Stündchen. 

So ausgeruht gehen wir dann die letzte, etwas längere Etappe an. Wir kommen gut durch, und so erreichen wir den Metzgerwirt in Kirchberg in Tirol noch am Nachmittag. Zeit genug also, um noch einen kleine Zug durch die Gemeinde zu machen, bevor wir dann das Abendessen im Hotel einnehmen.