Unsere Anreise zieht sich. Wochenendverkehr. Statt der avisierten zwei Stunden, dauert es mehr drei Stunden, bis wir unsere Unterkunft in der Pension Pilk beziehen können. Übrigens wurden hier von der Senior-Wirtin Wilma vor etlichen Jahren die Weichen für Mutters und Gerds Lebensabend gestellt. Aber das wollen wir hier nicht weiter vertiefen.
Die Oldies stehen bei unserer Ankunft bereits ungeduldig auf dem Parkplatz. Unsere Zimmerschlüssel hat Gerd bereits in der Tasche. Nach dem Ausladen geht es dann auch gleich ins Restaurant Kemper zum Abendessen. Viel haben wir von Bad Westernkotten noch nicht gesehen, und das, was wir gesehen haben, sieht nach Dorf aus. Umso mehr sind wir erstaunt, was hier in der Dorfkneipe so alles abgeht. Nachdem Essen bleiben wir noch, um das ein oder andere Bier zu zischen. Wir verlassen das Lokal nach 23 Uhr, und es ist immer noch voll hier. Wir haben gut gegessen und getrunken. Per pedes gelangen wir zur Pension und freuen uns nach der langen Arbeitswoche auf unser Bett.
Den Samstag nutzen wir für einen Besuch im nahe gelegenen Paderborn. Hier machen wir einen ausgedehnten Stadtbummel. Das Wetter meint es gut mit uns. So gut, dass wir uns draußen vor dem Eiscafe Artusa niederlassen. Die Bedienung ist freundlich, das Eis schmeckt lecker. Aber wir wollen weiter. Ein bisschen was wollen wir ja noch sehen von Paderborn.
Kennt Ihr das Drei-Hasen-Fenster? Nein! Ich hätte es auch nicht gewusst, wenn mein westfälischer Kollege Andreas nicht stets versuchen würde, mit seinem unnützen Wissen zu glänzen:
Der Hasen und der Löffel drei und doch hat jeder Hase zwei.
Die bekannteste Drei-Hasen-Darstellung ist ein Fenstermaßwerk im spätgotischen Kreuzgang des Paderborner Doms aus dem 16. Jahrhundert. Das Dreihasenbild taucht aber auch an den verschiedensten Orten und in den unterschiedlichsten Kulturen der Welt auf. Wahrscheinlich wurde es von China in den Westen gebracht.Wir haben das natürlich für Euch im Bild festgehalten:
Für den Abend hat Gerd einen Tisch im Café Restaurant Gerling reserviert. Hier ist es nicht ganz so voll wie beim Kemper, aber die Speisen sind ebenso lecker. Die Bedienung ist zwar sehr freundlich, geht uns aber später wegen ihrer Aufdringlichkeit etwas auf die Nerven. Daher verlassen wir das Restaurant auch etwas früher als am Vorabend. Die Nacht ist lau, und wir haben noch ein Fläschchen Sekt von zuhause mitgebracht. Aus unseren Zahnputzgläsern vertilgen wir deren Inhalt auf dem Balkon unseres großräumigen Zimmers.
Viel zu kurz ist das Wochenende. Den Sonntagmorgen nutzen wir noch für eine kleine Ortserkundung in Bad Westernkotten. Es ist ein bilderbuchartiges Herbstwochenende. Wir schlendern durch den Kurpark und nehmen ein Sonnenbad vor den Gradierwerken. So oft sehen wir uns nicht. Streng nach Geschlechtern getrennt, nehmen wir zwei Bänke ein. Gemeinsam genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Jahres 2017.
Im SB-Restaurant der Kurhalle Bad Westernkotten nehmen wir abschließend noch einen frisch gepressten Saft zu uns. Und das wars dann auch schon. Hier trennen sich dann unsere Wege. Wir machen uns auf den Nachhauseweg. Schließlich wollen wir ja rechtzeitig in Eschweiler sein, um den Auswärtssieg unserer Borussia live auf Sky zu erleben.
Wir bedanken uns bei meiner Mutter und Gerd für die Einladung und das tolle Wochenende in Bad Westernkotten.