Die Inneneinrichtung erinnert zwar noch an ein Brauhaus, eine richtige Brauhausatmosphäre will drinnen aber nicht aufkommen. Vielleicht liegt es an dem bayerischen Bier, das wir heute Abend hier trinken. Es ist recht leer hier, und obwohl wegen Corona zahlreiche Tische unbesetzt bleiben müssen, bekommen wir an einem frühen Samstagabend ohne Reservierung auf Anhieb einen Platz. Die Speisekarte bietet genau das, was man von einem Brauhaus erwarten würde. Bine bestellt einen Sauerbraten mit Knödel und ich das Brauhaus-Schnitzel. Beide Gerichte schmecken, und wir werden auch satt. Wenn Ihr mich fragt, dann würde ich sagen, da kann man mal hin, muss man aber nicht. Das Prädikat außergewöhnlich möchten wir jedenfalls heute Abend nicht vergeben. Der Beilagensalat ist mehr wie einfach, und für 15 Euro gibt es anderswo mehr Schnitzel. Also, Begeisterung sieht anders aus, aber es ist okay. Jedenfalls müssen wir jetzt nicht hungrig zum Super C laufen.
Super C? Ja, so heißt das Service-Zentrum der RWTH Aachen und hier beginnt unsere sagenhafte Stadtführung. Wir nehmen es an dieser Stelle vorweg: am Ende bereuen wir nicht, an der Tour teilgenommen zu haben. Wir verbringen einen sagenhaft kurzweiligen Abend. Sagenhaft aber auch deswegen, weil Stadtführer Dirk immer wieder spannende Geschichten zu erzählen weiß, an deren Ende meistens die Frage steht: Wahrheit oder Sage?
Die sagenhafte Stadtführung
Auf den Spuren von Kaiser Karl durch Aachen
Heißt der Templergraben wirklich so, weil hier, wo jetzt das Super C steht, mal ein Kloster der Tempelritter gestanden hat? Diese Antwort erfahren wir, wie viele andere auch, auf dem Rundgang durch die Aachener Altstadt. Was heißt hier eigentlich Altstadt? Eigentlich hat hier nach dem Krieg kein Stein mehr auf dem anderen gestanden. Aber woher stammen die schönen Fassaden? Und wieso überhaupt ist der Dom noch an Ort und Stelle und hat sämtliche Bombennächte halbwegs glimpflich überstanden? Dirk hat die Antworten parat! Und im Gegensatz zum Brauhaus, können wir für diese Tour von Os Oche unsere uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Dirk hat seinen Vortrag nicht nur auswendig gelernt, er pariert auch jegliche Frage der Teilnehmer aus dem Effeff.
Kurz vor Ende der Tour gibts auch noch ein selbgemachtes Schnäpschen. Die 2,7 Kilometer lange Tour endet dann zwischen Dom und Rathaus auf dem Katschhof. Und wer sich immer schon gefragt hat, warum der Katschhof Katschhof heißt, dem sei die Tour wärmstens empfohlen. Dirk hat nämlich dazu eine Geschichte zu erzählen. Oder war es am Ende doch nur eine Sage? Findet es selbst heraus! Viel Spaß dabei!