Groß war Bines Sorge, dass wir aufgrund der Restriktionen für eine längere Zeit getrennt werden könnten. Schließlich sind wir bis heute noch nicht im Besitz eines Trauscheins, und wer konnte damals schon ahnen, welche Regelungen sich Bundes- und Landesregierung einfallen lassen würden. Jedenfalls waren die Autobahnen im Frühjahr aufgrund des Lockdowns wie leergefegt, und ich konnte wegen neuer HomeOffice-Regelungen meinen Laptop längere Zeit am Stück in Siegen aufklappen. Klopapier und Mehl waren Mangelware, an das Tragen der Masken mussten wir uns zunächst gewöhnen, und im Kaufland nahmen die Kunden die Abstandsregelungen noch ernst.
Im Spätsommer war die Lage dann sogar so entspannt, dass wir gar einen mehrwöchigen Urlaub in Österreich durchziehen konnten. Allerdings schossen nur wenige Tage, nachdem wir das Bundesland Tirol verlassen hatten, die Zahlen dort durch die Decke. Inzwischen befinden wir uns im zweiten Lockdown, einige Nachbarländer sogar im dritten.
An eine Silvesterparty in Tschechien ist also nicht zu denken. Stattdessen gibt es eine Sangria in Eschweiler. Die hätte es eigentlich bereits an Heiligabend in Siegen zum spanischen Tapas-Menü geben sollen. Natürlich denkt Ihr bei Sangria eher an Sommer, Sonne, Herzinfarkt. Warum wir die immer wieder gerne mal an Silvester machen, hat einen ganz einfachen Grund: im Winter schmecken bei uns die Orangen einfach viel besser. Und die sind nun einmal die Basis für den guten Geschmack des spanischen Nationaltrunks.
Silvester 2020
And Corona still goes on
Wir gießen also mehrere Flaschen Rioja-Wein und einen Cava in den Bowletopf und stellen uns die Frage: werden wir am Ende des Abends noch genügend Sangria haben, oder haben wir am Ende der Sangria noch zuviel Abend? Wir können Euch beruhigen, die Menge war genau richtig. Kurz vor dem Jahreswechsel ist der Pott tatsächlich leer. Etwas Spanisches gibt der Kühlschrank nicht mehr her, auf das neue Jahr stoßen wir daher mit einem französischen Cremant an. Der schmeckt aber auch. Für ein knappes Stündchen feiern wir mit zwei benachbarten Paaren unter Einhaltung der Mindesabstände auf dem Hof. Geknallt wird so gut wie gar nicht, und auch sonst herrscht auf der Oberen Mühle tote Hose.
Ein besonderes (für uns gar nicht mal so schlechtes) Jahr ist vorbei. Wir hoffen, auch in 2021 von Corona verschont zu bleiben. Sofern das hinhaut, werfen große Ereignisse ihren Schatten voraus. Seid gespannt! Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, werden wir hier auf BiBuWorld bald viel zu berichten haben. Schaut mal wieder vorbei!