Jetzt ist er endlich da! Der Tag der Abfahrt. Einen Tag zuvor haben wir schon unseren Flitzer bei der Autovermietung geholt. Schließlich sind wir sechs Leute, die in einem Auto von Siegen nach Prag fahren wollen. Monatelang habe ich geplant und gehofft, dass nichts schiefgeht. Und nun startet das Prag Abenteuer - meine lang ersehnte Geburtstagstour.
50 wird man schliesslich nur einmal. Burkhard habe ich oft zur Verzweiflung gebracht, und nun stehen wir in den Startlöchern.
Lange hats gedauert, aber jetzt ist er dann doch fertig: mein ganz persönlicher Bericht zur Tour
Normalerweise kommt das Beste ja bekanntlich zum Schluss. Aber Ihr wisst ja auch: keine Regel ohne Ausnahme!
Das Beste an meiner Tour waren natürlich meine Gäste. Ohne sie wäre aus der Tour keine richtige Party geworden. Bevor es also los geht mit dem eigentlichen Tourbericht, möchte ich meine Gäste an dieser Stelle zunächst vorstellen. So haben auch Besucher von BiBuWorld, die nicht in Prag dabei waren eine Chance zu verstehen, um wen es sich in den nachfolgenden Artikeln handelt, Auch wenn nicht alle von Zuhause aus angereist sind, erwähne ich bei jedem Teilnehmer der Tour die Entfernung vom Wohnort nach Prag. Die Schwarzseher unter Euch mögen jetzt gegen die schlechte CO2-Bilanz der Veranstaltung wettern, ich jedoch bin dankbar und stolz dafür, dass so viele Freunde und Verwandte den langen Weg nach Prag auf sich genommen haben, um mit mir meinen runden Geburtstag zu feiern. Das ist und bleibt unvergessen!
Keiner soll sich hier benachteiligt fühlen, die Vorstellung der Gäste erfolgt daher in alphabetischer Reihenfolge, Übrigens, die Bilder scrollen von ganz alleine von rechts nach links durch, nachdem Ihr einmal auf einen Richtungspfeil geklickt habt.
Andreas
Andreas ist die bessere Hälfte von meiner Danny. Wir haben uns vorher gar nicht gekannt.
wohnt in Berlin, 350 km
Bell
Bell ist die Ex-Schwiegertochter von der Ehefrau meines Ex-Mannes Frankie und einfach die Beste!
wohnt in Salzburg, 375 km
Burkhard
Burkhard ist mein allergrößter Schatz und der beste Mann des Universums! Er hat die Tour mit mir geplant. Ich liebe ihn unendlich.
wohnt in Eschweiler, 790 km
Carsten
Carsten ist der Mann von Steffi und der Kumpel von Henning und immer für einen Spaß zu haben.
wohnt in Siegen, 630 km
Danny
Danny ist meine Allerbeste aus Berlin, und wir haben uns unendlich lange nicht gesehen. Ich bin so froh, dass sie dabei war.
wohnt in Berlin, 350 km
Frank
Frank ist mein guter Ex-Mann und seit langem schon für mich wie ein großer Bruder!
wohnt in Bad Reichenhall, 400 km
Gerda
Gerda ist meine wundervolle Mum, der ich unendlich viel verdanke! Schön, dass ich ihr mein Prag zeigen konnte.
wohnt in Siegen, 630 km
Henning
Henning ist ein sehr guter Freund und für mich quasi direkt vom Nürburgring nach Prag durchgestartet.
wohnt in Siegen, 630 km
Henrike
Henrike ist eine ganz wichtige Person für mich geworden, und der Spaß mit ihr ist immer unbezahlbar.
wohnt in Siegen, 630 km
Jakob
Jakob ist mit dem Flugzeug aus Amsterdam gekommen. Sein friesischer Humor ist ansteckend! Yo!
wohnt in Siddeburen, NL, 880 km
Karin
Karin ist meine Lieblingscousine und ich bin sehr dankbar, dass sie dabei war. Auch wir sehen uns viel zu selten.
wohnt in Paderborn, 580 km
Peter
Peter ist der weiße Magier aus Siegen. Wir kennen uns schon ewig und ich schätze ihn sehr.
wohnt in Haiger, 605 km
Rainer
Rainer ist der Mann meiner Lieblingscousine. Trotz privaten und beruflichen Termin hat er geschafft, dabei zu sein. Darüber bin ich sehr froh.
wohnt in Paderborn, 580 km
Rainer
Rainer ist mein wunderbarerer Papa. Auch ihm habe ich natürlich unendlich viel zu verdanken. Und ich bin so glücklich, dass er Tschechien so genossen hat.
wohnt in Siegen, 630 km
Steffi
Steffi ist die Frau von Carsten und eine liebe Freundin. Ihr Temperament ist unbeschreiblich und sie bringt immer ganz viel positive Energie ein.
wohnt in Siegen, 630 km
Ulla
Ulla ist die Ehefrau von meinem Exmann Frank. Ich schätze sie sehr und wir sehen uns viel zu selten.
wohnt in Bad Reichenhall, 400 km
Valentin
Valentin ist die bessere Hälfte von Bell. Er hat einen unglaublich österreichischen Charme und immer gute Laune. Er ist der Schlagzeuger meines Vertrauens.
wohnt in Salzburg, 375 km
Yvonne
Yvonne ist meine liebste, chaotische Schwester. Es wird nie langweilig mit ihr. Fast hätte sie in Prag ihren Traummann kennen gelernt.
wohnt in Siegen, 630 km
So, jetzt wissen alle Bescheid. Fehlt noch was? Nein, ich glaube nicht. Dann kann es jetzt endlich losgehen mit dem Tourbericht. Vorhang auf!
Ich wünsche Euch viel Vergnügen dabei!
Eure Bine
Endlich sind wir in Velké Popovice (dt.: Groß Popowitz) im mittelböhmischen Bergland angekommen! Klar, dass die Siegener Truppe etwas hämisch auf uns herab blickt. Schließlich hatten wir immer die Befürchtung, dass sie aufgrund Hennings Saisonabschlussrennens und der damit verbundenen späten Abfahrt aus Siegen zu spät ankommen würden. Denkste, wir kommen zu spät und blicken in grinsende Gesichter.
František ist auch schon da, und im Gegensatz zu mir ganz entspannt. Ich stürme erstmal zur Kasse und erledige alles, damit es endlich losgehen kann. Wir sind komplett, und ich bräuchte eigentlich einen Drink nach all der Aufregung im Stau. Aber damit muss ich noch warten.
Jetzt machen wir erstmal die Brauerei Besichtigung bei Kozel. Mit dem Führer meines Vertrauens: František
So, anderthalb Stunden haben wir mit der Besichtigung zugebracht. Auch wenn es zwischendurch bereits eine kleine Verkostung gegeben hat, haben wir inzwischen wieder trockene Kehlen. Endlich gehts zurück ins historische Sudhaus. Hier wartet bereits Václav Wonka auf uns. Er ist der Zapfer meines Vertrauens und bildet mit František ein perfektes Duo. Er hat lange Jahre hier in der Brauerei gearbeitet und ist schon lange im wohlverdienten Ruhestand. Aber hier arbeitet irgendwie jeder aus Überzeugung. Und so lässt Kozel ihn nicht los. Jetzt steht er bereit, uns eine Lektion zu erteilen. Er weiht uns ausführlich in die Geheimnisse des tschechischen Bierzapfens ein. Und František übersetzt simultan. Wir lauschen den Beiden…
František hat den Besuchern zu Beginn unserer Brauereiführung erklärt, warum das Kozel Kozel heißt. Bines Gäste haben zwar ausnahmslos den Zapfkurs bestanden, können seither ein Zapfdiplom ihr Eigen nennen und sind in der Lage, ein frisches Bier ins Glas laufen zu lassen. Das ist die Praxis, und sicherlich nicht unwichtig!
Aber wie sieht es mit der Theorie aus? Haben Bines Leute hier auch aufgepasst? Wir wissen es nicht, schließlich hat die Gastgeberin auf einen Theorietest verzichtet. Daher fasse ich für die Interessierten unter Euch noch einmal zusammen, wie das Kozel zu seinem Namen fand.
Alle haben einen langen Tag hinter sich. Einige waren bei der Stadtführung am Morgen dabei, andere haben auf der Autobahn die Kilometer abgerissen. Jetzt habe ich Gott sei Dank alle Gäste beisammen, und allen knurrt inzwischen der Magen.Gut, dass im Velkopopovicka Kozlovna,dem angrenzenden Brauereirestaurant, bereits für uns gedeckt ist.
Ich gehöre zu den Letzen, die hier aufschlagen. Alle haben inzwischen ihr Plätzchen gefunden, und es wird schon reichlich Pivo getrunken. Ich bin immer noch total aufgeregt und so unendlich glücklich, dass alle da sind. Meine Liebsten alle an einem Ort, wer weiß, ob ich das jemals nochmal hinbekomme 😜
Burkhard hat wieder gut geschlafen im Iris Hotel Eden. Ich war ständig wach, meine Daueraufregung raubt mir den Schlaf! Egal. Ich möchte einfach keine Sekunde von diesem Trip verpassen. Ich bin verrückt, und das ist gut so 😉
Relativ früh nehmen wir den Fahrstuhl nach unten ins Frühstücksrestaurant und besprechen noch ein paar Details für den Tag. In meinen Augen war das gestern eine gelungene Geburtstagsfeier in der Kozel-Brauerei. Offensichtlich hat es allen gefallen und auch geschmeckt. Pivo ist in Strömen geflossen, und wir überlegen, ob wir anhand einer Alkoholkontrolle die Tagestauglichkeit der Gäste überprüfen sollen. Schließlich haben wir für heute wieder einiges auf dem Zettel stehen. Wir beschließen, es bei einer einfachen Sichtkontrolle zu belassen. Spätestens nach dem ausgiebigen Frühstück machen alle Gäste einen ausgezeichneten Eindruck. Wir haben keine Ausfälle zu verzeichnen. Alles andere hätte uns auch gewundert, schließlich ist das Kozel doch sehr bekömmlich, was hiermit bewiesen wäre.
Auf dem Mittelstreifen des Wenzelsplatz, exakt auf der Höhe des berühmten Hotels Europa, steht eine historische Tram, die zum Café umfunktioniert wurde. Diese kann man eigentlich nicht verfehlen, daher haben wir hier unseren Treffpunkt vereinbart.
Hier wartet keiner auf uns! Das liegt aber daran, dass es momentan etwas tröpfelt. Kein Grund zur Panik, alle sind da. Die Gäste haben sich an der Buchhandlung untergestellt. Danny und Andreas melden sich nochmal kurz ab, um am Geldautomaten neue Kronen zu ziehen, bleiben dann aber längere Zeit verschollen. Unser Zeitplan ist eng getaktet. Viel länger können wir jetzt nicht mehr warten. Mit dem Rest verschwinden wir in den Gängen der U-Bahn-Station Můstek. Kurz vor dem Passieren der Absperrung erhalten wir dann eine telefonische Info: die Berliner sind jeden Moment da.
Ach, was war das gemütlich im Na Hradčanské. Und während wir dort alle gesellig zusammen gehockt sind, hat es draußen wie aus Eimern geschüttet. Ich war einige Male vor der Türe, um mir eine anzustecken. Stets hatte ich größte Not, meine Kippe trocken zu halten.
Es ist noch relativ früh am Tag. Klar, wollen die Gäste die Prager Burg besichtigen, aber daraus kann man bei diesem Wetter auch kein Nachmittag füllendes Programm zaubern. Unser Schiff für die abendliche Moldaurundfahrt startet erst gegen 19 Uhr.
Während Burkhard sich mit dem Rest auf Sightseeing-Tour zum Kloster Strahov begibt, bleibe ich mit Peter und den drei Schmecks noch eine Weile im Na Hradcanske. Mein Dad beobachtet immer den Kellner, der ohne Ende Pivo zapft und die Gläser, immer mindestens drei oder vier in einer Hand, an die Tische bringt. Tabletts gibt es hier nicht. Natürlich schwappt das Bier bei dem Serviertempo immer wieder über und zack auf den Boden. Sowas kennt mein Dad aus good old Germany nicht. Wir haben Spaß beim Stalken. Ich bin so gerne in Tschechien ❤️
Dann geht es aber auch für die drei Schmecks, Peter und mich weiter. Wir verlassen das Restaurant und erklimmen langsam den Berg hoch zur Prager Burg. Meine Mum ist leider nicht mehr so gut zu Fuß. Aber das ist der kürzeste Weg, den wir ausgemacht haben. Wir lassen uns Zeit und kommen gut an der nächsten Querstraße an. Dort ist direkt eine Straßenbahnhaltestelle. Und wie ich es von Prag kenne, dauert es nur ein paar Minuten und Zack können wir einsteigen. Wir müssen nur eine Haltestelle fahren und dann sind wir da: an der Prager Burg.
Wir sind da! Ziemlich geschafft, aber angekommen, an diesem unendlichen langen Bootssteg. Ein weiteres Highlight steht auf dem Programm: unsere 3-stündige Moldaurundfahrt mit Buffet.
Die Tickets habe ich bei unserem Freund Ivan bestellt und bislang auch noch nicht bekommen. Er wird doch hoffentlich kommen. Jedenfalls sind er und seine Freundin Bajuška ja auch eingeladen mit mir zu feiern. Burkhard kennt Ivan ja schon seit zwölf Jahren. Selten, dass der selbständige Tourgide in dieser Zeit einmal pünktlich war. Aber gekommen ist er immer, irgendwann mal.
Ich stehe mit meinen Gästen vor dem Grand Bohemia Boat. Das soll unser Schiff sein!? Dieses Nobelteil? Kann eigentlich nicht sein! Soviel hat Ivan für die Tickets doch gar nicht aufgerufen. Von Bine, hast du dich da nicht vertan? über Bist du dir da sicher? bis Kann doch gar nicht sein!? lässt sich so ziemlich alles in den Gesichtern meiner Gäste ablesen. Es kommt Bewegung in die Schlange, die ersten Menschen betreten bereits das Boot. Oh mein Gott, wenn Ivan doch endlich kommen würde. Telefon! Ivan ist am anderen Ende. Er ist mit Bajuška (dt.: Barbara) und seiner kleinen Stella unterwegs. Ein wenig Geduld noch, bitte. Bald werden sie hier sein. Hoffentlich! Meine Anspannung ist am Anschlag!
Nach einer kurzen Nacht und immer noch aufgeregt, betreten wir den Frühstücksraum. Heute muss ich mich leider von den meisten meiner Gäste wieder verabschieden. Ich bin jetzt schon traurig. Oh man, wo ist bloß die Zeit geblieben? Die Tage vergingen wie im Flug. Erstmal genießen wir noch unser Frühstück.
Karin und Rainer brechen als Erstes auf. Sie haben noch viel vor, weil sie einen Umweg über Passau fahren müssen, bevor sie dann nach Paderborn durchstarten können. Wir umarmen uns und meine Augen werden feucht. Sie wohnen ja gar nicht so weit weg von Siegen und Eschweiler…. Und ich hoffe sehr, dass wir uns ganz bald wieder sehen.
Ein letztes Mal im schönen Hotel Iris Eden aufwachen. Schnell haben wir unsere Sachen zusammen gepackt. Ich habe viele Geschenke bekommen, die gilt es nachher noch unterzubringen.
Wir genießen unser Frühstück und checken dann aus. Das Wetter ist so schön und wir würden gerne noch bleiben. Es gibt noch so viel zu entdecken und ich würde so gerne noch mit allen einen weiteren Streifzug durch diese schöne Stadt machen. Aber es hilft nichts, wir müssen los.
Als ich in die Planung zu meinem 50. Geburtstag ging, habe ich lange überlegt, was ich mache. Feiern wollte ich auf jeden Fall, schließlich feiere ich ja eigentlich immer, zumindest im kleinen Kreis. Und ein runder Geburtstag ist ja schon was Besonderes! Ich habe viele Dinge angefragt, habe sie wieder verworfen, neue Ideen gehabt und auch wieder abgehakt.
Sicher war ich mir eigentlich nur, wen ich gerne dabei haben möchte. Leider leben die Menschen, die mir am Herzen liegen nicht alle auf zehn Quadratkilometern. So war es klar, dass immer irgendjemand fahren muss. Eine Location mieten und mit allen einen schönen Abend verbringen, das war mir einfach zu wenig. Es war von Anfang an klar, dass zumindest einige Gäste, egal wo ich feiere, mindestens einmal übernachten müssen und eine entsprechende Anfahrt haben. Zeit miteinander verbringen, das war mein Wunsch, möglichst viel Zeit!
Tja, Du beste Noch-Nicht-Ehefrau von allen, Deine große Prag-Geburtstagstour ist nun Geschichte.
Die älteren Besucher von BiBuWorld dürften die Anspielung im Einleitungssatz verstanden haben. Der ungarische Satiriker Ephraim Kishon hat seine zweite Ehefrau Sara in seinen Werken oftmals als beste Ehefrau von allen bezeichnet. Dieser Begriff ist also schon belegt. Gut, dass wir noch nicht verheiratet sind, so kann ich Dir den Titel beste Noch-Nicht-Ehefrau von allen vermachen. Der ist nämlich noch frei!
Je nach Kontext hat der berühmte Ungar Sara aber auch die Schlange, mit der ich verheiratet bin genannt. Sara war dann auch nicht Kishons letzte Ehefrau, er hat danach noch seine Lisa geehelicht. Nun, das sollte mir zwar einerseits Warnung genug sein, andererseits wäre der Titel beste Ehefrau von allen jetzt vakant. Wir sollten mit der Hochzeit daher nicht ewig warten 😉!
Wir, Bine und Burkhard, betreiben BiBuWorld ausschließlich zur Ausübung persönlicher oder familiärer Tätigkeiten und unterliegen damit gemäß Art. 2 Abs. 2c nicht der DSGVO!
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